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1. Juli 2024, 12:29 Uhr

Dans op de Deel in der Krummhörn

Die 16. Auflage des „Let the bad Times roll“-Festivals zog mehr als 1500 Rockfans nach Manslagt

Lesedauer: ca. 2min 22sec
Die Drohne zeigt: Die Park- und Campingplätze wurden erneut sehr gut angenommen. Foto: Luca Harms

Die Drohne zeigt: Die Park- und Campingplätze wurden erneut sehr gut angenommen. Foto: Luca Harms ©

Manslagt Festivals, und ganz besonders Musikfestivals, die unter freiem Himmel stattfinden, stehen und fallen oft mit dem Wetter. Angesichts der derzeitigen Großwetterlage in Deutschland schauten die Organisatoren des jetzt schon 16. „Let the bad Times roll“-Festivals im Vorfeld schon mit einigen bangen Blicken immer wieder auf die Wettervorhersagen. Und tatsächlich hatten sie Glück, denn während besonders im Westen und Süden Deutschlands die eine oder andere Gewitterfront anrollte und sich austobte, blieb es in der Krummhörn trocken. Und auch allzu heiß sollte es nicht werden, sodass letztlich gut 1500 Fans härterer Töne am Freitag und Sonnabend in der Krummhörn friedlich und ausgelassen feiern konnten.

Das, was die Organisatoren als Line-Up aufgefahren hatten, konnte sich allerdings auch sehen lassen. Einerseits waren da die etablierten und über die Grenzen Norddeutschlands bekannten Combos wie die Melodic Death-Metal-Band „Kambrium“ aus dem Braunschweiger Land, die bereits seit beinahe 20 Jahren eine feste Größe in der Szene ist, oder die Thüringer von „Motorowl“, auch bereits seit zehn Jahren unterwegs. Auf der anderen Seite, und für viele Metal-Fans durchaus ein Grund für dieses Festival, konnten sich erneut auch viele lokale und regionale Bands dem Publikum beweisen: „Charon‘s Decay“ zum Beispiel gibt es erst seit vergangenem Jahr, wobei die Musiker alles andere als Neulinge sind, denn drei der fünf Emder haben bereits bei der Kultband „Blixxem“ zusammen gespielt. „Blixxem“ hatte sich im vergangenen Jahr nach zwölf Jahren aufgelöst, nachdem Schlagzeuger Farmi Anfang 2023 einem Krebsleiden erlegen war.

Echte Newcomer dagegen sind die Punkrocker „Sascha und die Heringe“, die es erst seit gut zwei Jahren gibt, dafür aber bereits eine erstaunliche Bühnenpräsenz aufbieten. Die Emder traten übrigens, entgegen anderslautender Vermutungen, großteils ohne ihre Fischmasken auf.

Und auch dieses Jahr gab es wieder die Combos, die nur wenige auf dem Zettel hatten, die dafür aber massiv ablieferten und sich eine Menge neue Fans erspielen konnten. Allen voran waren das wohl die „Schkandolmokers“, die aus der Grenzregion Ostfrieslands zum Ammerland kommen. Die vier „Schlagerpunks“, wie sie von einem Gast liebevoll genannt wurden, lieferten so etwas wie die inoffizielle Hymne des Festivals: „Dans op de Deel“, der Evergreen von Carla Lodders aus dem Jahr 1979, im harten Gewand neu interpretiert. Im „Pogopalast“, der kleineren Bühne des Festivals im Zelt, erreichte die Stimmung bei diesem Titel einen ersten Höhepunkt. Plattdeutsche Schlager in einer Punkversion, das hat hervorragend funktioniert.

Die Genre-Offenheit der Szene zeigt sich aber eh schon jedes Jahr am Sonnabend. Denn den zweiten Festivaltag eröffnet bereits traditionell der Männerchor „Manslagter Silberflotte“ und animiert mit ihrem bunten Repertoire zum Mitschunkeln und -singen.

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