Hage Eigentlich hatte Wilfried Schulze den Abend so verbringen wollen, wie er alle seine freien Abende verbringt – am Schreibtisch, um die Zahlen im SV Hage auf den neuesten Stand zu bringen. Ließ sich dann doch überreden, mit zur Sportlerehrung der Samtgemeinde Hage in die Sporthalle zu kommen. Um am Ende eine Dankesurkunde für 18 Jahre ehrenamtliche Arbeit mit nach Hause zu nehmen.

Das war die Überraschung, die seit Langem zur Tradition gehört bei der Sportlerehrung in Hage. Schulze, der nicht nur Kassenwart ist, sondern zudem – wenn auch bei Nachbarvereinen in Holtriem und Leezdorf – als Spielertrainer und Trainer aktiv war, ist ein Beispiel dafür, was an solchen Abenden besonders geehrt werden soll: das Engagement für den Sport insgesamt, ganz egal an welcher Stelle.

Samtgemeindebürgermeister Erwin Sell, aber auch Christof Bruns vom Kreissportbund Aurich würdigten nicht nur die Sportler und Sportlerinnen, sondern mit ihren Dankesworten vor allem auch die Personen, die Sport überhaupt erst ermöglichen, angefangen bei den Eltern über Betreuer, Trainer, Begleiter, Akteure im Hintergrund. Wilfried Schulze war wie alle zu ehrenden Sportgrößen der Samtgemeinde von der Sport-AG vorgeschlagen worden.

Dem Bürgermeister ging es an diesem Abend alles ein wenig zu schnell. Der eigentlich für eine Pause in der Veranstaltung vorgesehene Auftritt junger Balletttänzerinnen des SV Hage unter der Leitung von Silke Lamberti musste an den Anfang verlegt werden, weil die Gruppe gleich im Anschluss zur Ehrung in Norden erwartet wurde. Sie zeigte auch bei dem kurzen Auftritt eine äußerst gelungene Mischung aus Tanz und Turnkunst, die vom Publikum begeistert beklatscht wurde. Der Trainerin Silke Lamberti wurde mehrfach für ihr großes Engagement gedankt.

Aber natürlich standen die Sportler und Sportlerinnen im Mittelpunkt, die für tolle Leistungen im Jahr 2023 Erinnerungsmedaillen und kleine Präsente erhielten. Hier standen die Turnerinnen und die Friesensportler im Vordergrund, flankiert von dem zehnjährigen Motocrosstalent Lukas Zickermann sowie Bogensportler Thorsten Jakobs.

Auch ein bisschen Wehmut schwang mit. Karin Noosten-de Groot, die „ihre“ Jungs vom KBV „Waterkant“ Theener ehren durfte, erinnerte sich an die Anfänge dieser nun jungen Männer. „Sie haben alles gewonnen“, schwärmte sie. Der Verein stellte auch gleich mehrere erfolgreiche Einzelsportler. Wie schwer es für Talente ist, überregional erfolgreich zu sein, verdeutlichte Sabine Groeneveld für die Turnerinnen des SV Hage. Sie belegen im Bezirk reihenweise erste Plätze, haben es aber auf Landesebene gegen Konkurrenz aus Leistungszentren schwer.

Trotzdem wurde auch das immer wieder deutlich: Alle sportlich Aktiven, gleich welchen Alters, bringen enormes Engagement mit und opfern viel Freizeit für das Training. Wie sagte es doch Sabine Groeneveld für die Turngruppen: Die Geräte seien schon aufgebaut für Übungseinheiten am Sonnabend und Sonntag. ish