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5. August 2024, 12:08 Uhr

Das ist ganz bitter: Frühes Olympia-Aus für Henrik Janssen

Der Norder Diskuswerfer scheidet bei seiner Premiere in Paris überraschend mit drei ungültigen Versuchen in der Qualifikation aus. Der Norder hatte sich seinen Traum von der Olympia-Teilnahme erfüllt. Doch er dann wurde daraus ein Alptraum.

Lesedauer: ca. 2min 57sec
„Das ist wie ein schlechter Traum.“ Der Norder Henrik Janssen schied nach gleich drei ungültigen Versuchen in der Qualifikation vorzeitig bei den Olympischen Spielen in Paris aus.

„Das ist wie ein schlechter Traum.“ Der Norder Henrik Janssen schied nach gleich drei ungültigen Versuchen in der Qualifikation vorzeitig bei den Olympischen Spielen in Paris aus. © Michael Kappeler/dpa

Paris Was für eine herrliche Atmosphäre in Paris: Da jagt eine Gänsehaut die nächste beim grandiosen Weltfest der Sportler vor imposanter Kulisse. Auch im riesigen „Stade de France“, das als größtes Stadion Frankreichs 81000 Zuschauer fasst, hat schon am Montagvormittag bereits wieder hervorragende Stimmung geherrscht, als die nächsten Leichtathleten um gute Zeiten und große Weiten kämpften. Nach dem Zehnkämpfer Frank Müller und dem Springreiter Marco Kutscher gab mit Henrik Janssen der dritte internationale Spitzensportler aus Norden seine Visitenkarte bei den Olympischen Spielen ab. In die Stadt der Liebe verguckte sich der 26-jährige Diskuswerfer, dessen Talent beim Norder TV entdeckt wurde, allerdings nicht. Bei seiner Premiere unter den Ringen schied der 2,04 Meter große Ostfriese, der für Magdeburg startet, überraschend schon in der Qualifikation nach drei ungültigen Versuchen ganz bitter aus.

64 Meter wollte er mindestens werfen

66 Meter waren als direkter Sprung in die Endrunde am Mittwoch vorgegeben. Der bestens vorbereitete Janssen ging von 64 Metern aus für sein erklärtes Ziel, ins Finale der besten zwölf Diskuswerfer der Welt einzuziehen. Während der gesamten Saison hatte der gebürtige Norder sein Leistungsvermögen sicher unterstrichen. Seine persönliche Bestleistung gelang dem Wurf-Riesen früh im Jahr mit 67,43 m. Bei den Europameisterschaften in Rom hatte Janssen mit Platz fünf bei 65,48 m als bester Deutscher mit einer souveränen Vorstellung geglänzt.

So ging der Ostfriese in Paris als Nummer acht der Welt an den Start und damit angesichts seiner stabilen Leistungen mit berechtigten Hoffnungen, sich für reichlich Olympia-Nachschlag am Mittwochabend nachhaltig zu empfehlen. Schon im Hinterkopf, dann mit einem Knaller im Kreis der versammelten Weltelite das Spitzenquartett womöglich zu ärgern. Doch so weit kam es nicht. Denn das dafür erforderliche große „Q“ hinter seinem Namen in der Ergebnisliste stellte sich nicht wie erhofft ein. Wie so viele Sportler vor ihm scheiterte Janssen in der Qualifikation.

Wohl dem, der sich dieser nervenaufreibenden Aufgabe sofort entledigte. So gelangen dem Österreicher Lukas Weisshaidinger, Bronzemedaillengewinner von Tokio, gleich im ersten Versuch 66,72 m. Weltrekordhalter Mykolas Alekna aus Litauen (67,47 m) und der Australier Matthew Denny (66,83 m) konnten nach dem jeweils zweiten Versuch als Top-Duo der Qualifikationsgruppe A mit ebenfalls direktem Finaleinzug ihre Sporttaschen wieder packen und die knifflige Aufgabe abhaken. Da stieg bei Janssen der Puls gerade weiter an.

Dreimal ungültig

Erster Versuch ungültig. Und auch der zweite Versuch des Norders fiel aus der Wertung, weil es ihn wieder nach vorn aus dem Ring trieb. Kopfschütteln, gesenktes Haupt. Die erforderliche Weite hatte er in diesem Jahr doch schon mehrfach geschafft. Eine letzte Chance blieb ihm in Paris noch. Um 10.45 Uhr schickte Janssen die Diskusscheibe wie so oft kraftvoll auf die Reise. Sie segelte gut über den Stadionrasen in Saint-Denis hinweg bis offensichtlich an die 65 Meter heran, die für Hoffnung gesorgt hätten. Doch schon als er die Scheibe losließ, war es Janssen im Gesicht abzulesen – da war wieder ein großer Haken. Mit der rechten Fußsohle hatte er beim Abwurf leicht den Ring berührt. Damit war auch sein dritter und letzter Versuch ungültig: „Das darf nicht wahr sein!“ Seine Enttäuschung war auch lautstark zu hören.

Einen Traum erfüllt, einen Traum verloren

Allein mit der Teilnahme an Olympia landete Janssen einen großen Erfolg und erfüllte sich damit den Traum eines jeden Sportlers. In Paris beim Saisonhöhepunkt lief es erstmals in diesem Jahr nicht nach Wunsch. „Und er hatte ein richtiges Pfund drauf“, so das Urteil der ZDF-Experten. Vor den Fernsehkameras nahm Janssen prompt Stellung: „Das ist wie ein schlechter Traum. Von der Weite her war es kein Ding. Die Atmosphäre war klasse. Aber es hat technisch nicht funktioniert. Es hat mich dreimal nach vorn weggerissen.“ bup

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