Das Offshore-Feld in der Nordsee erstmals hautnah erlebt

Das Offshore-Feld hautnah: Die Reederei Frisia nutzt ihren Katamaran für eine außergewöhnliche Fahrt. © Bloem hom
Ostfriesland. Eigentlich verbindet der Katamaran „Adler Jet“ der auf Sylt ansässigen Reederei Adler Schiffe in Kooperation mit Cassen Eils und Frisia Touristik GmbH (Norderney) immer montags, dienstags, sonnabends und in der Hauptsaison vom 1. Juli bis zum 19. September auch sonntags Norddeich und Norderney mit der Hochseeinsel Helgoland. Am Sonntag nahm das rund 40 Meter lange Schnellschiff mit über 150 interessierten Passagieren an Bord einmal Kurs auf den Offshore-Windpark „Nordsee One“, dessen 54 Senvion-Turbinen des Typs 6.2M126 rund 40 Kilometer vor Juist mit einer Erzeugungskapazität von 332 Megawatt Strom für rund 400000 Haushalte produzieren. Er erstreckt sich über eine Gesamtfläche von rund 40 Quadratkilometern – eine Fläche zehnmal so groß wie die Insel Helgoland – bei Wassertiefen von 25 bis 34 Metern. Der Windpark ging im September 2017 ans Netz und kostete 1,2 Milliarden Euro.
Betrieben wird er von der Nordsee One GmbH, einem Zusammenschluss der beiden Energieunternehmen Northland Power und RWE. Haupteigentümer mit 85 Prozent der Anteile ist Northland Power. Die Turbinen sind mit dem Offshore-Umspannwerk, dem Nervenzentrum des Windparks, über zehn Kabelstränge von rund 70 Kilometern verbunden. Der auf See erzeugte Strom wird an den nächstgelegenen Netzzugangspunkt bei Hagermarsch übertragen. Der Windpark erzeugt jährlich mehr als 1300 Gigawattstunden grünen Strom. Diese Menge ist ausreichend, um rechnerisch rund 400000 Haushalte zu versorgen. Der Windpark wird von der Servicestation in Norddeich aus betrieben und gewartet. Mit an Bord war auch Till Frohloff, Managing Director der Nordsee One GmbH, der die Passagiere während der Fahrt mit Informationen versorgte. Kapitän Marc Pahl konnte das Schiff direkt in den Windpark steuern, sodass es den rund 150 Meter hohen Turbinen sehr nah kam. So konnten die Mitfahrenden unter anderem beobachten, wie das Versorgungsschiff „Windea Six“ Techniker zu einer der Windparkanlagen übersetzte.