Das war 1983: Grünes Licht für die Emder Kunsthalle - ein echtes Leuchtturmprojekt.
Der Abschied vom Stern sollte ein Neuanfang sein. Der Herausgeber Henri Nannen hatte in seiner Heimatstadt Großes vor. Es ist gelungen.
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Nach Vorstellungen von Henri Nannen und den Plänen von Professor Friedrich Spengelin soll die Kunsthalle realisiert werden. ©
Emden Henri Nannen bringt hochkarätige Kunst nach Emden und Ostfriesland. Der Stern-Herausgeber und gebürtige Emder hat von der Bezirksregierung und der niedersächsischen Finanzverwaltung grünes Licht für die Gründung einer Stiftung des öffentlichen Rechts erhalten. Mit diesem behördlichen Beschluss ist der Weg für die Kunsthalle Emden geebnet. Nannen setzt sein gesamtes, während seines Wirkens als Stern-Chef erarbeitetes Vermögen ein.
Er will eine Kunsthalle errichten, in der auf 900 Quadratmetern Ausstellungsfläche die Kunst der Klassischen Moderne und der Zeitgenössischen Malerei präsentiert wird. Der Hannoveraner Architekt Professor Friedrich Spengelin plant das Objekt, das 3,2 Millionen Mark kosten und neben den Ausstellungsräumen auch die Kindermalschule der Ludolf-Backhuysen-Gesellschaft aufnehmen soll. Das Grundstück auf dem die Kunsthalle gebaut wird liegt an der Straße Hinter dem Rahmen, gegenüber der Hahn‘schen Insel. Es gehört derzeit noch der Bundesvermögensverwaltung, die Henri Nannen die Übernahme bereits grundsätzlich zugesichert hat. Der Kaufpreis ist noch nicht abschließend ausgehandelt.
Der Stern-Herausgeber teilt mit, dass er den gesamten Gebäudekomplex zunächst in eigener Verantwortung baut. Die Kunsthalle selbst will er in seine Stiftung einbringen. Ein Stiftungsbeirat existiert bereits. Ihm gehören unter anderen drei namhafte Museumsleiter an. Sie sollen garantieren, dass der Charakter der Einrichtung auch nach dem Tod des Stifters gewahrt bleibt, informiert Nannen. Die Bauarbeiten sollen im Frühjahr nächsten Jahres aufgenommen werden. Die Eröffnung ist im Mai 1985 geplant.
Rückzug und Neubeginn
Nannen – einer der bekanntesten deutschen Journalisten, Gründer, Chefredakteur und Herausgeber der wöchentlich erscheinenden Zeitschrift Stern – feiert am 25. Dezember 1983 seinen 70. Geburtstag. Anlässlich dieses Ereignisses kündigt er seinen Rückzug als Stern-Herausgeber zum Jahresende an. Nannen führt aus, dass sein Entschluss nicht als Schlusspunkt zu verstehen sei, sondern als Neuanfang. Die für ihn wesentlichste Aufgabe nach seinem Ausscheiden beim Stern werde die Arbeit an seiner Stiftung in seiner Geburtsstadt Emden sein.
