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19. Mai 2023, 14:16 Uhr

Das war‘s: VW sagt Batteriezellproduktion in Emden ab

VW-Chef Oliver Blume torpediert die Pro-Emden-Kampagne von Ministerpräsident Stephan Weil. VW werde keine zweite Batteriezellfertigung in Deutschland bauen. Also auch nicht Emden.

Lesedauer: ca. 1min 51sec
Das Volkswagen-Werk in Emden. Dort werden E-Autos gebaut. Doch einer Batteriezellfertigung in Emden erteilte VW jetzt eine definitive Absage.

Das Volkswagen-Werk in Emden. Dort werden E-Autos gebaut. Doch einer Batteriezellfertigung in Emden erteilte VW jetzt eine definitive Absage. © Stromann str

Emden/Wolfsburg VW-Chef Oliver Blume hat gegenüber Ministerpräsident Stephan Weil unterstrichen, dass er eine zweite Batteriezellfabrik in Niedersachsen „derzeit“ für nicht machbar hält. Damit geht Blume auf Gegenkurs zu Weil. Dieser hatte sich in den VW-Gremien – Weil sitzt im VW-Aufsichtsrat – immer wieder für Emden als einen Standort für eine weitere „Gigafactory“ in Niedersachsen eingesetzt. Die erste Batteriezellproduktion baut VW gerade in Salzgitter auf. VW habe Weil vorgerechnet, dass eine weitere Fabrik in Deutschland wegen der hohen Strompreis derzeit nicht wirtschaftlich zu betreiben sei, heißt es im VW-Konzern. Zuerst hatte der „Spiegel“ darüber berichtet.

In Emden dürfte die Enttäuschung über diese wohl definitive Absage groß sein. Immer wieder hatten Landespolitiker versichert, sich für den Standort Emden bei VW einzusetzen. In Emden gibt es entsprechende Flächen und genügend grünen Strom von Offshore- und Onshore-Windkraftwerken.

Weil will staatlich subventionierten Strompreis

Um das Argument der hohen Energiepreise auszuhebeln, hatte Weil Ende April eine Initiative für einen staatlichen subventionierten Industrie-Strompreis gestartet. Durch ihn solle Deutschland wettbewerbsfähig werden. Der jetzige Vorstoß Blumes könne auch als Bestätigung dafür verstanden werden, dass Weils Vorstoß richtig ist, hieß es gestern aus Hannover. Zugleich erhöhe Blume durch seine Ankündigung den Druck auf die Bundesregierung, den mit dem Weil-Vorschlag aufzunehmen.

Ähnlich sieht es Emdens Oberbürgermeister Tim Kruithoff. Er hatte jüngst gewarnt, dass Deutschland angesichts der Energiepreise eine „Deindustrialisierung“ drohte. Emden habe viele freie Gewerbeflächen zu bieten und es habe auch schon Anfragen gegeben, so Kruithoff. „Aber ein großer taiwanesischer Konzern wollte kommen, aber ich gehe davona us, dass er sich doch für Frankreich entscheidet – unter Verweis auf die Stromkosten in Deutschland.“

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