Deiche sind in gutem Zustand
Deichacht Norden ist zufrieden mit dem Ergebnis der Herbstschau
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Herbstschau: Am Mittwoch überprüften die Verantwortlichen rund um die Deichacht Norden den Deich auf Schäden. Foto: Verena Pfaff ©
Norden Die rund fünfstündige Herbstdeichschau in Norden verlief nach voller Zufriedenheit der Verantwortlichen: Die Deiche befinden sich in einem guten Zustand. So konnte auch in diesem Jahr abschließend verkündet werden: „Die Deichacht ist ihrer Verpflichtung zur Deichunterhaltung nachgekommen. Hiermit wird der Deich für schaufrei erklärt.“
Zweimal im Jahr überprüfen Ausschussmitglieder der Deichacht Norden mit Vertretern des Nationalparks Wattenmeer und des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) den Deich auf Schäden und kontrollieren, ob dieser für die Sturmflutsaison gewappnet ist. Auch Vertreter des Landkreises Aurich nahmen an der Herbstschau teil.
„Wir hatten auf dieser Deichschau nicht nur Glück mit dem Wetter, sondern auch die Gelegenheit, uns umfassend auszutauschen und viele Themen zu besprechen“, sagt der Oberdeichrichter Carl Noosten.
Insgesamt wurde das Deckwerk von Norddeich bis Buscher Heller kontrolliert. Die jeweiligen Schadstellen wurden ausgebessert und entsprechend gefestigt. Die umfangreiche Asphaltverstärkung zwischen Norddeich und dem Hof Altendeich konnte erfolgreich abgeschlossen werden, im Hafenbereich wurden keine Mängel festgestellt und im Siel- und Schöpfwerk Leybuchtsiel wurden die erforderlichen Wartungsarbeiten durchgeführt.
Auch die Tierwelt fand bei der Deichschau Beachtung. An den Querzäunen entlang der Deichstrecke wurden Ansitzhilfen für Greifvögel montiert. Die Situation hinsichtlich der Nutria stuften die Verantwortlichen zum jetzigen Zeitpunkt als entspannt ein.
Doch die Ausbreitung der Biberratten bleibt ein bisher ungelöstes Problem. Nutria zählen zu den sogenannten invasiven Tierarten. Ursprünglich stammen sie aus Südamerika und waren nicht in Deutschland ansässig. Seit rund 100 Jahren breiten sie sich aber auch hierzulande aus und haben weitreichende Auswirkungen auf das Ökosystem.
Nutria graben Löcher und Gänge in die Deiche und Uferböschungen. Schlimmstenfalls kann ein unterhöhlter Deich bei Hochwasser brechen. Aber auch Fahrzeuge, die zum Unterhalt der Deiche eingesetzt werden, können aufgrund der Wühltätigkeit einbrechen.
Da Nutria auf diese Art und Weise eine Gefahr für den Hochwasserschutz darstellen, urteilte das NLWKN bereits vor einigen Jahren, dass die Bestandsreduzierung dringend intensiviert werden müsse.
Das Landwirtschaftsministerium Niedersachsens plant jedoch derzeit, eine Beschränkung der ganzjährigen Jagdzeit auf Nutria einzuführen. Das Ministerium sieht zukünftig eine Schonzeit vor, die eine Jagd zwischen 1. April und 15. Juli verbietet. Dies wird mit der allgemein geltenden Brut- und Setzzeit begründet, da nicht ausgeschlossen werden könne, dass auch Elterntiere gefangen und nicht unmittelbar freigelassen würden. „Wir appellieren an die Politik, Nutria weiter ganzjährig jagen zu dürfen. Die Schonzeit wirft uns zurück“, sagt Noosten zu der Problematik.