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6. Januar 2024, 06:30 Uhr

Demo am Mittwoch in Norden: „Der Mittelstand ist sauer“

Hager Unternehmer wollen in Norden vernünftig und weitsichtig demonstrieren

Lesedauer: ca. 2min 40sec
Die Organisatoren und Unterstützer mit einer Auswahl an Plakaten. Derzeit füllen sie Erbsen in Tüten ab, die während der Demo an die Bürger verteilt werden sollen. Foto: Hauke Eilers-Buchta

Die Organisatoren und Unterstützer mit einer Auswahl an Plakaten. Derzeit füllen sie Erbsen in Tüten ab, die während der Demo an die Bürger verteilt werden sollen. Foto: Hauke Eilers-Buchta ©

Hage Bunt und nicht braun, das ist am Mittwoch, 10. Januar, der Leitsatz, wenn ab 11 Uhr auf dem Norder Torfmarkt eine Demonstration stattfindet. Zu dieser rufen Carl Noosten, Kreisvorsitzender des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Ostfriesland im Kreisverband Norden-Emden, Christoph Wenk, Geschäftsführer der cwTec GmbH aus Hage, sowie Holger Rector von der Buchwerkstatt Hage auf.

Dabei rücken sie ganz entschieden den Mittelstand in den Fokus: „Rechts ist ein Problem“, sagen sie und möchten daher eine Demonstration für die Mitte organisieren und sich von der AfD distanzieren. Damit wollen sie die „Vernunft auf die Straße bringen“, konservative Kräfte stärken und den Blick auf die arbeitende Bevölkerung richten. Daher haben sich Noosten, Wenk und Rector auch ganz bewusst gegen Reden aus der Politik entschieden. „Die Politik ist eingeladen, soll aber nicht sprechen“, so Wenk.

Erst am Dienstag begannen sie mit der Planung der Veranstaltung. „Seitdem haben wir alles aus dem Boden gestampft“, erzählt Wenk weiter. Dabei würden sie auch aktiv von der Belegschaft bei cwTec in Hage unterstützt. „Die Resonanz ist groß, von den Azubis bis hin zu den Altgesellen.“ Dazu passt auch, dass die Organisatoren vor allem die Sicherheit und Zufriedenheit des Mittelstands und der eigenen Mitarbeiter im Fokus haben. „Wir wollen, dass die Rente sicher ist, dass man keine Angst vor Armut haben muss und zudem die Bauern unterstützen“, heißt es. Erwin Heinks, Mitarbeiter bei cwTec und Vorsitzender der SPD Hage, weist darauf hin, dass die finanzielle Situation für viele Menschen immer prekärer und alles immer teurer werde. Noosten sieht ein weiteres Problem: „Die Anforderungen an die Landwirtschaft sind in den letzten Jahren massiv gestiegen“, sagt er. Teilweise wöchentlich kamen Neuerungen hinzu, die von den Landwirten umgesetzt werden müssen. „Der Mittelstand ist sauer“, sagt auch Christoph Wenk. „Für viele unserer Azubis ist es heute kaum noch denkbar, einmal ein Haus zu bauen. Mancher denkt wegen der hohen Kosten sogar über eine Auswanderung nach.“ Und das in einer Zeit, in der es für den Unternehmer nach eigenen Aussagen schwierig ist, geeignete Nachwuchskräfte zu finden.

„Die Probleme haben sich aufgestaut“, sagt auch Holger Rector. Und fügt hinzu: „Wir müssen uns von Rechts distanzieren!“ Hinzukommend will das Gespann mit der Demonstration am Mittwoch „keine Eintagsfliege“ bleiben. „Die Menschen müssen informiert werden, vor allem diejenigen, die keine Zeitung mehr lesen oder von Meldungen bei Facebook manipuliert werden“, fügt Rector hinzu. „Wir müssen die Demokratie am Leben halten“, pflichtet Wenk bei. Der Slogan „Nicht rechts, nicht links, Mittelstand!“, der auf einem der vielen vorbereiteten Plakate steht, soll dies untermauern. Von den Veranstaltungen am Montag (unter anderem in Aurich und Emden) möchten sich die Organisatoren distanzieren, sich aber zugleich mit der Landwirtschaft solidarisch zeigen, daher auch der abweichende Termin. „Eine ignorante Gesellschaft wäre der Untergang“, sagt Carl Noosten.

Für Mittwoch haben die Männer ein klares Ziel: „Wir hoffen, den Torfmarkt zu füllen.“ Zudem möchten sie Unternehmen aus dem Mittelstand erreichen – und die Menschen. An die werden am Mittwoch Erbsen verteilt, die aktuell noch abgepackt und etikettiert werden. „Man darf nicht alles negativ sehen und muss nicht immer Erbsen zählen“, heißt es dazu.

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