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17. August 2024, 06:00 Uhr

Den Abschied möglichst schön gestalten

Die Familie Lohmeyer eröffnet am Montag ein Bestattungsinstitut in Osteel. Monika und Ewald Lohmeyer üben den Beruf schon seit langem aus - jetzt machen sie sich selbstständig.

Lesedauer: ca. 3min 08sec
Eine große Auswahl an Särgen und Urnen bietet das Bestattungshaus Lohmeyer.

Eine große Auswahl an Särgen und Urnen bietet das Bestattungshaus Lohmeyer. © Lehmann

Osteel Für Familie Lohmeyer geht am Montag ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: Dann eröffnen Monika und Ewald Lohmeyer zusammen mit Tochter Simone ein Bestattungsinstitut in Osteel.

Lange hatten sie nach geeigneten Büroräumen gesucht, bis sie zufällig die leer stehende Bäckerei am Alten Postweg 134 entdeckten, die sie inzwischen entsprechend der neuen Bestimmung umgestaltet haben. „Die Räumlichkeiten passen perfekt“, strahlt die 28-jährige Simone Lohmeyer. Sie wird in ihrem Osteeler Büro künftig in der Zeit von 8.30 bis 14 Uhr Kunden empfangen und beraten – nicht nur bei akuten Trauerfällen. Auch wer Bestattungsvorsorge treffen möchte, um seinen Angehörigen möglichst sämtliche Entscheidungen und Formalitäten im Falle seines Ablebens abzunehmen, ist hier richtig. Anmeldungen sind während der Bürozeiten nicht erforderlich.

Vorher bereits im Bestattungswesen gearbeitet

Auch erhält jeder Besucher neben Rat und Informationen eine Tasse Tee oder Kaffee. Telefonisch ist das Familienunternehmen, das von Mitarbeiter Bernd Weerts unterstützt wird, im Ernstfall an jedem Tag im Jahr rund um die Uhr erreichbar. Am kommenden Montag gibt es in der Zeit von 9 bis 15 Uhr ein Glas Sekt oder Orangensaft für alle Besucher, die das neue Osteeler Unternehmen kennenlernen wollen, das von Monika und Ewald Lohmeyer geführt wird.

Familie Lohmeyer hat nach langem Suchen die passenden Räumlichkeiten für ihr Unternehmen gefunden.

Familie Lohmeyer hat nach langem Suchen die passenden Räumlichkeiten für ihr Unternehmen gefunden. ©

Beide haben schon lange im Bestattungswesen gearbeitet, bislang allerdings vorwiegend als Angestellte - Ewald Lohmeyer rund 20 und seine Frau, die derzeit auch in der Altenpflege tätig ist, zehn Jahre lang. „Ich mag den Beruf sehr gerne“, sagt Monika Lohmeyer zu ihrer Arbeit als Bestatterin. „Ich liebe es, Menschen den letzten Wunsch zu erfüllen, den Abschied so schön wie möglich zu gestalten.“ Monika und Ewald Lohmeyer wissen, wie Trauernden zumute ist, denn sie selbst mussten bereits einige enge Familienangehörige zu Grabe tragen.
Urnen gibt in verschiedensten Formen und Farben. Das Bestattungsinstitut Lohmeyer hält eine große Auswahl bereit.

Urnen gibt in verschiedensten Formen und Farben. Das Bestattungsinstitut Lohmeyer hält eine große Auswahl bereit. ©

Aber durch den privaten und beruflichen Kontakt zum Tod haben sie ihre Lebensfreude nicht verloren – ganz im Gegenteil: Sie sind sehr kontaktfreudig und gehen auf die Menschen zu, helfen ihnen mit ihrer Anteilnahme und Herzlichkeit in der schweren Zeit gemäß ihrem Leitsatz: „Wir lassen die Hand los, nicht aber den Menschen.“

Transparente Kosten

„Wir wollen alles möglich machen“, betont Simone Lohmeyer und meint damit nicht nur die umfangreiche Palette an Bestattungsformen, die heute angeboten wird, darunter Wald-, See-, Urnen- und Erdbestattungen – auch ausgefallene Wünsche werden erfüllt. „Wir arbeiten mit allen Friedhöfen zusammen.“ In den Osteeler Räumlichkeiten gibt es eine Auswahl an Särgen und Urnen zur ersten Orientierung. Familie Lohmeyer legt zudem viel Wert darauf, dass die Angehörigen bei der Beratung umfassend über die Kosten informiert werden, die bei den jeweiligen Bestattungsformen auf sie zukommen. Zu ihrem Bedauern werden zunehmend Urnengräber gewählt – dabei seien Erdbestattungen durchaus erschwinglich.

Erinnerungsschmuck als Halskette. So kann man den Verstorbenen ganz nah bei sich tragen.

Erinnerungsschmuck als Halskette. So kann man den Verstorbenen ganz nah bei sich tragen. ©

„Wir haben ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis“, versichert Simone Lohmeyer. „Wir sind mit dem Herzen dabei.“ Bestattungen Lohmeyer kümmert sich selbstverständlich um sämtliche Formalitäten, die mit einem Todesfall verbunden sind, wozu unter anderem die Abmeldung von Versicherungen und die Veröffentlichung einer Todesanzeige in der Tageszeitung gehören.

Außerdem vermitteln Monika, Ewald und Simone Lohmeyer Trauerredner und organisieren Teetafeln, zum Beispiel im Leezdorfer Hof und in Störtebekers Teestube. Viel Wert legen sie auf Andenken gegen das Vergessen. Auf Wunsch halten sie die Trauerfeier im Bild fest und bieten Erinnerungsschmuck an – Kettenanhänger, Perlen, Handschmeichler, Finger- und Ohrringe, in denen zum Beispiel Haare, etwas Asche aus der Urne oder Stofffetzen verarbeitet sind. So trägt man den oder die Verstorbene immer bei sich.

Auch ein Ring eignet sich als Erinnerungsstück. Er ist dann ein Teil des geliebten Menschen.

Auch ein Ring eignet sich als Erinnerungsstück. Er ist dann ein Teil des geliebten Menschen. ©

Auch kann ein Finger- oder Fußabdruck, eine Portrait-Aufnahme oder eine Kinderzeichnung auf einen Metall-Anhänger graviert werden. Der Fantasie sind da kaum Grenzen gesetzt. Monika Lohmeyer hofft, dass das Unternehmen im Laufe der Jahre wächst. „Es soll immer ein Familienbetrieb bleiben“, betont sie. Das dürfte bei neun Kindern kein Problem sein, von denen sie vier und ihr Mann drei in die Ehe mitgebracht haben.

Dazu kommen zwei gemeinsame Kinder; die jüngste Tochter feierte vor wenigen Tagen ihren siebten Geburtstag und wurde kurz vor der Neu-Eröffnung eingeschult – aufregende Zeiten für die ganze Familie. „Wir haben immer gut zusammengehalten“, sagt Monika Lohmeyer und hofft, dass es in der gemeinsamen Zukunft so bleibt.

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