Der Bahnhof in Norden verliert sein Reisezentrum
Die Niedersächsische Nahverkehrsgesellschaft bestätigt am Dienstag entsprechende Gerüchte. Es gibt zuwenig Kunden und Fahrkartenverkäufe. Doch ganz ohne Beratung soll der Bahnhof nicht bleiben.
Lesedauer: ca. 1min 47secNorden Der Bahnhof Norden wird spätestens zum Jahresende sein Reisezentrum mit Vor-Ort-Personal verlieren. Wie die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen jetzt dem KURIER bestätigte, werde sie diese Leistung bei der Deutschen Bahn nicht mehr bestellen und folglich auch nicht mehr bezahlen.
„Wir haben dies der Deutschen Bahn bereits mitgeteilt“, sagte Dirk Altwig, Pressesprecher der landeseigenen Gesellschaft, gestern. Hintergrund: Es werden immer weniger Fahrkarten am Schalter verkauft, viele Menschen kaufen im Internet, per App oder haben das Deutschland-Ticket.
Das Land bestellt, das Land bezahlt, die Bahn liefert
Die Landesnahverkehrsgesellschaft ermittelt im Auftrag des Landes Niedersachsen den Bedarf an Nahverkehrsleistungen. Entsprechend bestellt sie dann Züge – per Ausschreibung – und auch die Beratungsleistungen an den Bahnhöfen.
Die Grünen im Norder Stadtrat hatten das Thema öffentlich gemacht mit einem Antrag, der gestern Abend im Rat beschlossen werden sollte. Sie beantragten eine Resolution zu beschließen, um das Reisezentrum zu erhalten.
Reisezentren in Emden und Leer bleiben erhalten
Dafür ist es jedoch bereits zu spät. Während die Reisezentren mit bahneigenem Personal in Emden und Leer aufgrund der hohen Reisendenzahlen erhalten bleiben sollen, wird es die persönliche Beratung vor Ort in Norden bald nicht mehr geben. Doch ganz ohne Rat und Fahrkartenverkauf soll es nicht laufen. Die Bahn biete in solchen Fällen gerne Video-Reisezentren an, sagt Altwig. Reisende mit Beratungsbedarf können dann per Video-Schaltung mit einem Bahn-Mitarbeiter sprechen. Er berät, sucht Verbindungen heraus und bucht die Fahrkarte. Diese wird neben dem Video-Bildschirm ausgedruckt und dann per Karte oder mit Bargeld bezahlt.