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6. Juni 2024, 10:00 Uhr

Der Entdeckerpfad Rysum macht Geschichte jetzt erlebbar

Mit einer umfangreichen Web-App lädt der Krummhörner Ort zu einem Online-Rundgang ein

Lesedauer: ca. 2min 31sec
Zu vielen Stationen im Ort gibt es kurze Erklärungen in der Web-App.

Zu vielen Stationen im Ort gibt es kurze Erklärungen in der Web-App. © silvia cornelius

Rysum Man nehme zwei wissenschaftlich ambitionierte Köpfe mit Liebe zur Architektur und Geschichte und gebe zahlreiche Informationen aus alten ostfriesischen Quellen dazu. Heraus kommt eine Web-App, mit der man sich auf einen Entdeckerpfad durch das Dörfchen Rysum begeben kann. Am Donnerstag gab es die offizielle Eröffnung des Pfades. Mit dabei waren Wolfgang Lübben, Marketingleiter Krummhörn-Greetsiel, sowie Ute Meinert von der Sparkassenstiftung, die das Projekt gefördert hat. Dr. Carolin Huppertz ist promovierte Geologin mit umfassendem Wissen in Architektur und Kunstgeschichte; Tanja Huppertz, Diplompädagogin, ist stark in Wissenschaftskommunikation und Grafikgestaltung. Die beiden sind seit 2018 ein Team, gelten seit 2022 als gemeinnützig und ergänzen sich in ihren Stärken und Fähigkeiten. Alle Grafiken, inklusive Karten und das Erlebnistour-Maskottchen „Lugo“, stammen aus der Feder von Tanja Huppertz. Carolin Huppertz ist für die Recherche und Aufbereitung zuständig. In ganz Deutschland haben sie bereits digitale Entdeckerpfade geschaffen; der nächste steht schon fest: ebenfalls ein Ort in Ostfriesland.

Die App lässt sich einfach durch die Webseite www.stadt-land-erleben.de öffnen. Weder Registrierung noch Kosten kommen dabei auf den Nutzer zu. Hier findet sich im übersichtlichen Menü eine Karte mit allen Entdeckerpfaden, die bislang erstellt wurden. Optimalerweise startet man die Tour am selben Ort. Eine Tour von zu Hause aus ist auch möglich und nicht weniger lehrreich. Vielleicht sogar sinnvoll als Möglichkeit, sich vorab intensiver über einen Ort zu informieren, an den man in Kürze reisen möchte. Numerisch führt der „smarte Pfad“ von einem geschichtsträchtigen Ort zum nächsten. Das Besondere an dem Projekt ist kein kommerzieller Gedanke. Lediglich soll die Geschichte des Ortes aufgedeckt und greifbar gemacht werden.

Für Huppertz ist es eine Leidenschaft, die den Beruf zur Berufung hat werden lassen. Informationen, an die man sonst nie gekommen wäre, teilweise aus alten Büchern der Ostfriesischen Landschaft entnommen, sind jetzt vor Ort erlebbar und machen sie so ein Stück weit unsterblich. Für die Förderer von der Sparkassenstiftung und die Huppertz selbst steht der Heimatgedanke im Vordergrund, und die Heimat vielleicht noch einmal in einem anderen Licht zu sehen. In Rysum haben „Entdeckerprofis“ Informationen aus den Bereichen jüdisches Leben, Kirchengeschichte, Wasserversorgung, Baukultur, friesische Freiheit und Sozialgeschichte verarbeitet. „Auch für Klassenfahrten könnte die App genutzt werden. Die Kinder sind ohnehin immer am Handy, warum nicht etwas Sinnvolles damit verbinden?“, meint Geschäftsführerin Tanja Huppertz. Zumal in der App auch spielerische Rätsel enthalten sind.

Eine der ersten Stationen des Entdeckerpfades ist die Kirche in Rysum. Ein Grundriss mit verschiedenen Punkten dient der Orientierung, wenn man im Gebäude steht. Wer wusste zum Beispiel, dass die Orgel der Rysumer Kirche eine der ältesten funktionierenden Orgeln der Welt ist? Selbst Einheimische können hier bislang Verborgenes erfahren und ihre Heimat so noch mehr wertschätzen. Unbekannte Begrifflichkeiten können unterwegs im appeigenen Lexikon einfach nachgeschlagen werden. Mit 1,5 Kilometern Länge ist der Entdeckerpfad zudem für jeden machbar. cor

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