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12. August 2024, 06:00 Uhr

Der Ernst des Lebens beginnt

Einschulung der neuen Erstklässler am Sonnabend – Drittklässler mit amüsantem Theaterstück

Lesedauer: ca. 2min 30sec
Der Ernst des Lebens beginnt

Norden Freude und Nervosität waren in ihren Gesichtern zu sehen. 96 Kinder feierten am Sonnabendmorgen ihre Einschulung in der Linteler Schule, der größten der fünf Grundschulen in Norden, die insgesamt 217 I-Dötzchen in diesem Jahr begrüßten. Die „Großen“ hatten bereits eine Woche Unterricht hinter sich, als die neuen Schülerinnen und Schüler nach einem Gottesdienst in Ludgeri den Schulhof betraten, schick gekleidet, mit Ranzen und bunten Schultüten bewaffnet. Dinos, Schmetterlinge und Blumen zierten die oftmals mit Namen versehenen Tüten, auch ein Minecraft-Computerspieldesign mit Leuchtkette wurde stolz getragen. Aus der Öffnung ragten zuweilen Kinderschokolade oder Fußbälle heraus, es zählt ja auch das Innere. In der Sporthalle wanderten die Tüten dann aber in die behütenden Hände der Eltern, Geschwister oder Großeltern, welche die ABC-Schützen zur feierlichen Stunde begleitet hatten. Jetzt hieß es für die neuen Schüler nämlich, sich alleine in den vorderen Reihen hinzusetzen.

Die Aufregung schlug sich in einem hohen Lärmpegel aus Gemurmel, Begrüßungen und Stimmengewirr nieder, sodass die ersten Worte von Rektorin Maren Kendzia-Boss folgerichtig gar nicht an die Kinder, sondern an die Eltern gerichtet waren. Sie sollten doch bitte leise sein, dann falle es den aufgeregten Kindern auch leichter, leise zu sein. Ein Wunsch, dem leider nicht alle Eltern nachkamen.

Ausnahmsweise durften die Erstklässer mit ihren bunten und gut gefüllten Schultüten auf die Bänke der Ludgerikirche steigen.

Ausnahmsweise durften die Erstklässer mit ihren bunten und gut gefüllten Schultüten auf die Bänke der Ludgerikirche steigen. © Edzards-Tschinke met

Die neuen Schüler ließen sich von dem Gemurmel aus den hinteren Plätzen aber nicht irritieren, als Kendzia-Boss nun auch sie zu ihrem neuen Abenteuer, dem Dschungel Schule begrüßte und fragte, worauf die Kinder sich freuen würden. Kunst, Musik, ohne Finger rechnen, Lesen, auch Englisch wurde genannt, was aber erst ab der dritten Klasse auf dem Stundenplan stehen wird. Eine Antwort freute die Rektorin besonders: Ein Kind wolle lernen, zu helfen. Das passte perfekt zur Schulordnung, die in drei Grundsätzen formuliert werden kann: Ich achte auf mich. Ich achte auf dich. Ich achte auf Dinge.

Theaterstück und Gesang

Wie das konkret aussehen sollte, verdeutlichten Drittklässler mit einem amüsanten Theaterstück und einem Begrüßungslied auf der ebenfalls von Drittklässlern liebevoll dekorierten Bühne. Dann aber war der große Moment endlich gekommen: Die Kinder, eingeteilt in die vier Klassen Wölfe, Wale, Elefanten und Fledermäuse, gingen mit ihrem jeweiligen Lehrer und der neuen Gemeinschaft zur ersten Stunde, 30 Minuten Unterricht, in denen auch ein Klassenfoto gemacht wurde. Jedes Schulkind wird in den nächsten Tagen dank des Fördervereins einen Abzug bekommen.

„Ihre Kinder werden Ihnen wieder zurückgebracht!“, versprach Kendzia-Boss den Eltern, für die die Einschulung zum Teil auch Neuanfang ist. Die Rektorin nutzte die Unterrichtsstunde, um die Mütter und Väter über Organisatorisches zu informieren und versicherte: „Ihr Kind ist bei uns in guten Händen!“ Das Kollegium fördere die Schüler so gut es gehe, im Rahmen seiner Möglichkeiten. Das Land Niedersachsen hat zur Verbesserung der Möglichkeiten eine weitere Unterrichtsstunde für Grundschüler festgesetzt: In „Sichere Basis“ werden Grundlagen vertieft. Die neuen Klassen sind die ersten, die davon profitieren.

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