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18. Januar 2024, 11:49 Uhr

Der Landkreis Aurich erhöht den Steibis-Zuschuss

Trotzdem wird es für die Teilnehmer an der Ski-Freizeit teurer

Lesedauer: ca. 2min 40sec
Für Jörg Buß vom Jugendamt sind die Freizeiten in der Falkenhütte „einfach unschlagbar“. Foto: Werner Jürgens

Für Jörg Buß vom Jugendamt sind die Freizeiten in der Falkenhütte „einfach unschlagbar“. Foto: Werner Jürgens ©

Generationen von ostfriesischen Schülerinnen und Schülern haben sie schon besucht, und das soll vorerst auch so bleiben. Die Rede ist von der Falkenhütte in Steibis im Allgäu. Seit nunmehr 50 Jahren werden die regelmäßig dort stattfindenden Ski-Freizeiten vom Landkreis Aurich bezuschusst. Am Montag bewilligten die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses eine Verlängerung der finanziellen Unterstützung bis 2026. Obwohl der Zuschuss jetzt noch einmal erhöht worden ist, wird es für die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen dadurch nicht billiger.

Rund 30000 Teilnehmerin 50 Jahren

Insgesamt haben laut einer Statistik des Landkreises Aurich in den vergangenen 50 Jahren rund 30000 Kinder und Jugendliche aus Ostfriesland bei den Ski-Freizeiten mitgemacht. Das Rekordjahr war 1981 mit 1315 Teilnehmenden. Nachdem die Zahl 2017 auf einen Tiefstand von 264 sank, ging die Kurve 2019 mit 550 nach oben. Damals betrug der Zuschuss des Landkreises Aurich 70 Euro pro Kopf. Der reguläre Preis für Schülerinnen und Schüler für den zehntägigen Aufenthalt im Allgäu inklusive An- und Abreise lag bei 400 Euro. Anschließend gab es bedingt durch Corona auch hier massive Einbrüche. 2021 wurden die Fahrten nach Steibis komplett eingestellt. Im Jahr darauf waren sie nur eingeschränkt möglich. 2023 lag das Level mit 493 Teilnehmenden dann fast schon wieder auf dem Niveau von vor der Pandemie. Der Landkreis Aurich hatte seinen Zuschuss zwischenzeitlich von 70 auf 80 Euro angehoben. Für 2024 bis 2026 ist er nun noch einmal auf 100 Euro erhöht worden. Begründet wird dies mit „gestiegenen Kosten für den Bustransfer, die Ausleihe der Skiausrüstung, die Skischule und die Unterbringung“, wie es dazu in der Beschlussvorlage heißt „Der Zuschussbedarf der Maßnahme liegt nach Abzug der Einnahmen aus den Teilnehmerbeiträgen bei ca. 42000 Euro, wenn mit einer Teilnehmerzahl von 500 Personen (davon ca. 500 Personen mit Bezuschussung) gerechnet wird.“ In der Beschlussvorlage ist für 2024 noch von 400 Anmeldungen die Rede. Diese Zahlen sind jedoch inzwischen veraltet. Wie Jörg Buß vom zuständigen Amt für Jugend und Soziales am Montag mitteilte, ist aktuell die Marke von 500 bereits erreicht. Zudem war die Nachfrage für die Osterferien dermaßen hoch, dass 60 Interessierte einstweilen auf eine Warteliste gesetzt werden mussten

Für Eltern von teilnehmenden Kindern und Jugendlichen ist der alljährliche Spaß im Schnee ebenfalls teurer geworden. Schülerinnen und Schüler zahlen mittlerweile 480 Euro für die Ski-Freizeit. Um auch „jungen Menschen aus Familien mit einem niedrigen Familieneinkommen die Teilnahme und Erfahrung dieser Erlebnisse zu ermöglichen“ verweist die Beschlussvorlage auf das Förderprogramm „Dabei sein“. Darüber könnten weitere Zuschüsse für Klassenfahrten von bis zu 250 Euro und Jugendfreizeiten von bis zu 125 Euro beantragt werden.

Kritische Nachfragen

Mangelware

Kritische Nachfragen kamen am Montag lediglich von Angelika Albers (Grüne) und der Kirchenkreisjugendwartin Christine Kruse. Beide Frauen waren auch die einzigen, die sich ihrer Stimme enthielten. Christine Kruse monierte unter anderem, sie hätte bei einer entsprechenden Recherche günstigere Angebote gefunden. Dem widersprach Jörg Buß. Zwar räumte er ein, dass es tatsächlich billigere Anbieter gibt. Bei denen müssten aber die Ski-Lehrer zusätzlich gebucht werden. In Steibis hingegen sei ein viertägiger Ski- und Snowboard-Unterricht im Preis inbegriffen. Dieses „Gesamtpaket“ mache die Freizeiten in der Falkenhütte letztlich „einfach unschlagbar“, so Buß.

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