Der SV Hage reißt sie alle von den Stühlen
80 Aufführende zeigen im Theater eine hinreißende Show. Das Publikum ist begeistert.
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Norden Endlich wird wieder getanzt! Am Freitagabend war das Theater der Norder Oberschule bis auf den letzten Platz besetzt, als die Ballettabteilung des SV Hage zu ihrer Jahresaufführung einlud. Die Premiere war schneller ausverkauft als je zuvor. Unter dem Motto „It’s Showtime“ zeigten 80 junge Tänzerinnen im Alter von fünf Jahren bis 25 Jahren eindrucksvoll ihr Können und entführten ihre Zuschauer mit atemberaubendem Esprit innerhalb von nur drei Stunden zu den großen Bühnen der Welt. Gleich dreimal an einem Wochenende füllten die jungen Tänzerinnen unter Leitung von Silke Lamberti den Saal und erhielten stehende Ovationen. Die Zuschauer erlebten den künstlerischen Genuss einer perfekt vorbereiteten Bühnenshow. Die durch die Pandemie bedingten Einschränkungen der letzten Jahre war dem Ensemble nicht mehr anzumerken.

Die 80 Tänzerinnen sind zwischen fünf und 25 Jahre alt. © Daja Ecke
Professionelles Niveau
Das Programm, das von Silke Lamberti, Lea Brüggemann und Hannah Ossenkopf zusammengestellt wurde, erreichte ein professionelles Niveau, das die Grazie der Tänzerinnen und die feierliche, mitreißende Stimmung von der ersten Minute an auf das Publikum übertrug. Nach einem faszinierenden Auftakt aller Tänzerinnen auf der Show-Bühne, erinnerte Holger Stellmacher, stellvertretender Vorsitzender des SV Hage, in einer unterhaltsamen Moderation an die Zeiten, in denen die kleinen Tänzerinnen dem Hybrid- und Online-Unterricht in ihren heimischen Wohnzimmern nachgeben mussten. Silke Lamberti sagte: „In letzter Zeit haben wir jeden Tag geprobt. Selbst die Schülerinnen, die ihr Abitur ablegten, haben keine Probe versäumt.“ Alle waren mit Feuereifer dabei, so Lamberti.
Der Schwanensee war natürlich auch dabei
Das Programm umfasste eine breite Palette von Tänzen aus verschiedenen Bereichen wie klassischem Ballett, Musicaldance, Showtanz und Kindertanz. Besonders für die jüngsten Schüler, die Ballett-Küken-Gruppe, gab es eine spielerische Darstellung als kleine Feen, wütende Indianer und sogar als „Bibi Blocksberg“. Die Junior-Ballett Girls unter der Leitung von Silke Lamberti zeigten Ausschnitte aus dem berühmten Ballett „Schwanensee“ von Pjotr Iljitsch Tschaikowski. Moderne Choreographien aus dem Bereich des Modernen und Musicaltanzes begeisterten das Publikum und rissen sie fast von den Sitzen. Die Ballettmäuse präsentierten auch ein Stück aus dem Musical „Tarzan“.“
Jede Gruppe demonstrierte eindrucksvoll, dass Anmut und Synchronität keine Frage des Alters sind, sondern das Ergebnis eines professionellen Trainings. Die perfekt frisierten und geschminkten „Minis“ wirkten bei ihren farbenfrohen Auftritten einfach entzückend und anmutig.
Fortgeschrittene Schülerinnen aus den Gruppen „Ballett Elfen“, „Junior-Ballett-Girls“ sowie der Gruppe „Ballett Girls“ präsentierten das klassische Ballettrepertoire, wie unter anderem „Pije“, „Spagat“ und „Fouetté en tournant“. Es ist wichtig zu betonen, dass die berühmten Choreographien der Standardballettliteratur eigentlich für professionelle Bühnentänzerinnen und nicht für Schülerinnen konzipiert wurden. Trotz der scheinbaren Leichtigkeit handelt es sich hierbei um Hochleistungssport, der laut wissenschaftlicher Erkenntnisse den Belastungen des American Football in keiner Weise nachsteht. Der große Unterschied liegt in der Perfektion, die sich in Details wie der Position eines Fingers, der Neigung des Kopfes oder der Position der Arme widerspiegelt. Die besondere Kunst besteht darin, Emotionen beim Zuschauer hervorzurufen oder eine Handlung zu erzählen. Die Schülerinnen zeigten ihr Können in Choreographien aus „Cats“, „Adiemus“, „Tanz der Vampire“, „Hairspray“ und vielem mehr.

„It`s Showtime“ nennt sich die Ballett-Show des SV Hage. © Daja Ecke
Besonders beeindruckende tänzerische Leistungen zeigten Hannah Ossenkopf und Matilda Meins im Duett sowie Matilda Meins und Paulina Aberding im Cats-Duett. Die präsentierten Drehungen, Sprünge und Schrittfolgen wurden mit scheinbarer Leichtigkeit ausgeführt und lösten begeisterte Beifallsstürme aus.
Die dreistündige Gala endete mit dem Stück „The Greatest Showman“, in dem alle Tänzerinnen auftraten. Der famose Endspurt riss das Publikum von den Plätzen und nach einem minutenlagen Applaus und einer Zugabe schien es so, als wolle niemand, dass der Tanz an diesem Abend nun ein Ende hat.