Der Urlaub an der Nordseeküste wird teuer - und interessanter
Steuererhöhung, Fachkräftemangel – das kommt auf Touristen und Einheimische im Jahr 2024 zu.
Lesedauer: ca. 2min 29secNorden Urlaub an der deutschen Nordseeküste wird im neuen Jahr 2024 an einigen Stellen teurer ausfallen. „Vereinzelt gibt es Preissteigerungen bei Fähren, Strandkörben oder Gästebeiträgen“, teilte die für die niedersächsische Küste zuständige Tourismus-Agentur Nordsee (Tano) in Wilhelmshaven mit. „Am deutlichsten werden aber die Auswirkungen in der Gastronomie sichtbar werden, wenn es im neuen Jahr keinen reduzierten Mehrwertsteuersatz mehr geben wird“, hieß es.
Gleichzeitig sollen an der niedersächsischen Küste 2024 auch einige neue Attraktionen öffnen. Ein Überblick, was sich im Nordseeurlaub 2024 absehbar ändern wird:
Gastronomie: Gestiegene Energie- und Lebensmittelpreise sowie eine anhaltende Personalnot setzten zuletzt vielen Betrieben in der Tourismusbranche zu. In einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer Niedersachsen (IHKN) gaben zuletzt fast zwei Drittel von rund 400 befragten Betriebe im Gastgewerbe an, als Reaktion auf die gestiegenen Kosten in der nächsten Saison ihre Preise anheben zu wollen. Vor allem Besuche in Restaurants oder Cafés dürften teurer werden. Denn die Mehrwertsteuer für Speisen in Restaurants, die zur Entlastung der Gastronomie in der Pandemie auf 7 Prozent gesenkt worden war, ist zum 1. Januar wieder auf 19 Prozen gestiegen.
Zudem müssten einige Betriebe ihr Angebot und ihre Öffnungszeiten wegen fehlender Arbeitskräfte anpassen. Die Tendenz gehe also zur Reduzierung des Angebots und verkürzten Öffnungszeiten.
Neben Fachkräftemangel und gestiegenen Kosten hat insbesondere das Gastgewerbe auch mit unzähligen Bürokratielasten zu kämpfen. Bürokratiekosten aufgrund komplizierter Vorgaben und Verpflichtungen machten bei einem typischen, familiengeführten Unternehmen im Gastgewerbe jedes Jahr 2,5 Prozent des Umsatzes aus.
Fähr- und Bahntickets: Die Wyker Dampfschiffs Reederei (W.D.R.), die Verbindungen vom Festland auf die den nordfriesischen Inseln Föhr und Amrum sowie auf die Halligen unterhält, erhöht ihre Preise zum neuen Jahr in allen Tarifen „moderat um zwei bis drei Prozent“, sagte Prokurist Nick Obert. Für ein Auto mit viereinhalb Metern Länge kostet die Fährfahrt von Dagebüll nach Wyk somit einen Euro mehr. Hauptfaktoren für die Preiserhöhung seien die gestiegenen Kosten etwa für den Brennstoff für die Schiffe, Personal sowie Ersatzteile.
Attraktionen: In Niedersachsen sollen 2024 gleich eine ganze Reihe von neuen Einrichtungen an den Start gehen. Öffnen soll etwa in Greetsiel im Februar „Das Koppke“, ein neues Schwimmbad mit Saunaanlage. In Norddeich soll ein Museum über Ostfriesland-Krimis entstehen und auf der Insel Spiekeroog eine Ausstellung zur Geschichte der Seenotrettung. In Butjadingen soll es eine neue Ferienanlage geben und in Dangast ein Adventure-Golf-Angebot.
Gästebeiträge: Teils müssen sich Nordseeurlauber auch auf höhere Gästebeiträge einstellen. Auf Borkum fällt 2024 die Unterteilung zwischen Neben- und Hauptsaison weg. Ab Januar liegt der Gästebeitrag über das Jahr einheitlich bei 4,80 Euro pro Übernachtung für Erwachsene. Bislang waren Übernachtungen in der Nebensaison etwas günstiger.
Auch auf dem Festland wird es an einigen Orten teurer: In der Gemeinde Wangerland steigt der Gästebeitrag in Horumersiel, Schillig und Hooksiel ebenfalls. Dagegen bleibt der Gästebeitrag in Norddeich unverändert.