Die dritte Halbzeit gehört dazu
Jann Grensemann und Helmut Janssen trainieren neue Ü 60 des SV Hage.
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Geballte Erfahrung. Die neue Ü-60-Mannschaft des SV Hage hat acht ihrer bisherigen neun Spiele gewonnen. Fotos: Daja Ecke © Ecke eck
Hage Eigentlich sind die Spieler der Ü-60-Mannschaft des SV Hage mittwochs auf dem Sportplatz beim Training anzutreffen. Ausnahmsweise versammelten sie sich aber auch auf dem Edenhof-Gelände. Denn um 17 Uhr wurde der Grill angeschmissen, auch die Frauen waren dabei. „Die Kameradschaft und der Spaß stehen bei uns an erster Stelle“, sagt Jann Grensemann. Gemeinsam mit Helmut Janssen hat er das Team in diesem Jahr gegründet und kann sich über mangelndes Interesse nicht beklagen. Der Kader umfasst 22 Namen, der Altersdurchschnitt liegt bei 61 Jahren. Mit Dieter Dirks und Gerhard Müller zählen aber auch zwei zum Aufgebot, die die 70 schon überschritten haben.
Als Grensemann und Janssen davon hörten, dass es für die Routiniers immer schwieriger wird, bei den Alten Herren gegen teilweise halb so alte Akteure mitzuhalten, reifte der Entschluss, eine Ü 60 aus der Taufe zu heben. Auf dem Staffeltag erfuhr das Duo, dass in dieser Altersklasse nur Freundschaftsspiele ausgetragen werden.
„Da fehlt uns eigentlich ein wenig der Anreiz, schließlich sind wir durchaus noch ehrgeizig“, betont Grensemann. Der selbstständige Unternehmer, bekennender Anhänger des SV Werder Bremen, hat früher unter anderem den SV Leezdorf, den TuS Großheide und den FC Brookmerland trainiert.
Die Hager messen sich unter anderem mit den Oldies aus Esens, Heidmühle, Großefehn, Plaggenburg, Marienhafe, Krummhörn, Papenburg, Bad Zwischenahn, Ihrhove und Leer. Wenn man Heimvorteil in Anspruch nehmen kann, ist Personalnot für Grensemann und Janssen ein Fremdwort. „Da haben alle Zeit und wollen spielen“, lacht Grensemann. Stehen jedoch Auswärtsaufgaben auf dem Programm, wird es deutlich schwieriger, die beiden Bulis voll zu bekommen. Dann verbringt Grensemann viel Zeit am Telefon, um eine schlagkräftige Formation zusammenzutrommeln, die auf und neben dem Platz eine gute Figur abgibt. Denn der Versicherungsfachmann Udo Buck, selbst Teil der Mannschaft, hat für die entsprechende Ausstattung in Form von Trainingsjacken und Kluft gesorgt.
Dass die Hager Routiniers – letzter „Neuzugang“ ist mit Klaus Rumfeld ein ehemaliger Ligaspieler des FC Norden – immer noch exzellent mit der Kugel umzugehen wissen, bekamen die Gegner bereits zu spüren. In acht von neun Spielen, die über die volle Platzlänge ausgetragen werden, gingen sie als Sieger vom Platz. Lediglich in Leer gab es eine unglückliche 2:3-Niederlage. „Im Rückspiel werden wir uns revanchieren“, ist Grensemann überzeugt.
Trotz des 22-köpfigen Kaders könnte die Ü60 des SV Hage die eine oder andere Verstärkung noch gebrauchen. Wer Lust hat, kann mittwochs um 18 Uhr auf dem Sportplatz vorbeischauen. „Bei der obligatorischen dritten Halbzeit gibt es anschließend natürlich auch ein Bierchen und eine Wurst“, verspricht Coach Grensemann.