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10. Februar 2024, 07:00 Uhr

Die EU überweist jedes Jahr 54 Millionen Euro an die ostfriesischen Bauern und Fischer

Millionenschwere Subventionen jedes Jahr, und trotzdem demonstrieren die Landwirte seit Wochen - dieser Vorwurf kommt immer wieder auf. In der Tat: Jeder Hof bekommt meist zigtausende Euro von der EU. Wir haben einmal nachgerechnet.

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Kuh

Glückliche Kühe, glückliche Bauern? Das funktioniert nur, weil fast jeder Hof die Hälfte seines Einkommens aus Subventionen erzielt. © Bruns ubr

Norden Die Landwirte gehen auf die Straße, weil sie gegen den Wegfall von Subventionen protestieren. Doch der Entfall der Diesel-Steuervergünstigung und der Kfz-Steuer für Agrar-Fahrzeuge macht nur einen geringen Teil der Einkommen aus. Denn jedes Jahr überweist die Europäische Union rund 54 Millionen Euro in die Landwirtschaft – allein in Ostfriesland. Das geht aus einer Übersicht hervor, die das niedersächsische Landwirtschaftsministerium für den KURIER erstellt hat. Ihr zufolge bekamen Landwirte im Landkreis Aurich im Jahr 2022 rund 22,5 Millionen Euro an EU-Subventionen, im Landkreis Leer waren es 18,4 Millionen Euro, Landwirte in der Stadt Emden erhielten 1,4 Millionen Euro. Mindestens bis zum Jahr 2028 werden die Beträge gleich hoch bleiben, so das Ministerium.

Die Summen pro Betrieb sind dabei sehr unterschiedlich. Ein Ferienhof in Norddeich ist der Spitzenreiter mit einem Zuschuss von 138000 Euro. Viele andere erhalten kleinere Beträge von wenigen Tausend Euro. Der Durchschnitt in Norden liegt bei rund 23000 Euro pro Hof.

Insgesamt flossen allein nach Norden im Jahr 2022 mehr als neun Millionen Euro. Zieht man 6,7 Millionen Euro ab, die allein der NLWKN für verschiedene Projekte bekam, bleiben noch 2,3 Millionen übrig, die an die Höfe gingen.

Auch Fischereibetriebe und Angelvereine bekommen EU-Förderungen. Beispielsweise die Sportfischer im Gebiet Weser-Ems; sie erhielten rund 110000 Euro, um davon junge Aale in Gewässern auch in Ostfriesland auszusetzen. Nur am Rande mit Fisch zu tun hat eine Zahlung an die Gemeinde Dornum. Sie bekam einen Zuschuss in Höhe von 137000 Euro für die Einrichtung einer Gedenkstätte im Hafen für verstorbene Seeleute

Der Phantasie, um sich von der EU Zuschüsse aus dem Fischereifonds zu holen, sind offenbar keine Grenzen gesetzt. Der Kulturverein Neuharlingersiel hat einen Zuschuss für die Errichtung von „vier Kutterbugs in Form einer Windrose im Hafen“ erhalten. Das wunderliche Denkmal war der EU einen Zuschuss in Höhe 37.000 Euro wert.

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