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6. September 2023, 10:00 Uhr

Die Garnisonsstadt Wittmund und das Richthofen-Geschwader bilden eine starke Gemeinschaft

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Die musikalische Untermalung der Jubiläumsfeier mit sattem Orchester-Sound übernahm das Marinekorps Wilhelmshaven. Foto: Klaus-Dieter Heimann

Die musikalische Untermalung der Jubiläumsfeier mit sattem Orchester-Sound übernahm das Marinekorps Wilhelmshaven. Foto: Klaus-Dieter Heimann ©

Das „Richthofen“-Geschwader hat seit 1963 in Wittmund seine Heimat. Neben optimalen Übungsbedingungen über der Nordsee gehört seit jeher die hohe Akzeptanz des Luftwaffenverbandes in der Bevölkerung zu den tragenden Standortvorteilen. Jetzt feierten Geschwader und Garnisonsstadt das seit sechs Jahrzehnten bestehende gute Miteinander mit einem Festakt auf dem Marktplatz. Wittmunds Bürgermeister Rolf Claußen unterstrich, dass das Taktische Luftwaffengeschwader 71 nach wie vor prägender Bestandteil der Kreisstadt Wittmund ist. Die Verbundenheit sei einzigartig. Stadt und Region stünden zu ihrem Geschwader. Im Zuge der Bundeswehrreform 2011 seien beide Seiten dabei noch enger zusammengewachsen, als es in gemeinsamer Kraftanstrengung galt, mit überzeugenden Argumenten für den Erhalt des Standorts zu kämpfen. „60 Jahre Liebe auf den ersten Blick“, beschrieb die Parlamentarische Staatssekretärin im Verteidigungsministerium, Siemtje Möller, die besondere Beziehung. „Vom ersten Tag an wussten wohl beide Seiten, ohne einander soll es nie wieder sein“, so die SPD-Bundespolitikerin. Möller erinnerte an die wechselvolle Geschichte des Geschwaders und den Kampf um die Zukunft des Standortes. Die Unterstützung der Wittmunder sei den „Richthofenern“ in dieser Phase gewiss gewesen und der Erfolg sei nicht ausgeblieben. In Berlin habe man die Stimmen gehört. „Am Ende hat die Vernunft gesiegt“, so Möller. Als vollwertiges Geschwader erfülle der Verband heute wichtige Aufgaben im Nato-Verbund.

1963 verlegte das Geschwader von Ahlhorn auf dem nach Nato-Kriterien wiedererbauten Militärflugplatz Wittmundhafen. 1974 wechselten die „Richthofener“ vom Waffensystem „Starfighter“ auf die F-4F „Phantom II“. Erst 40 Jahre später, Mitte 2013, wurde die F-4F vom „Eurofighter“ abgelöst.

Auch wenn mit dem Wechsel zunächst für etwa drei Jahre eine Abstufung des Geschwaders zu einer Gruppe verbunden war, wurden mit dem „Eurofighter“ die entscheidenden Weichen für die Zukunft des Standorts gestellt. 2016 erhielt der Verband seinen Geschwader-Status zurück. Noch bis 2025 wird der Fliegerhorst zur modernsten Basis der Luftwaffe ausgebaut. Mehr als 700 Millionen Euro werden dafür ausgegeben. Anfang 2025 soll das vorübergehend nach Laage bei Rostock verlegte Geschwader wieder von seinem Heimatflughafen aus mit insgesamt 28 Eurofightern operieren und rund um die Uhr den Luftraum überwachen.

Die laufenden Bauarbeiten seien beeindruckend, so Claußen. Viele Arbeitsplätze seien mit dem Geschwader verbunden — direkt und indirekt. Das Geschwader sei nicht nur ein wichtiger Arbeitgeber, sondern mit seiner Ausbildungswerkstatt seit Jahrzehnten auch ein wichtiger Ausbilder.

Stadt und Geschwader, so Claußen, seien heute „mehr denn je untrennbar miteinander verbunden“. Weiterhin werde man „gemeinsam aus der Garnisonsstadt Wittmund heraus mit dem Geschwader für die Freiheit und den Frieden einstehen“.

Kommodore Björn Andersen griff Claußens Worte vor geladenen Gästen und interessierten Bürgerinnen und Bürgern auf. Die Einbindung des Geschwaders nannte der Oberst „beispielgebend für die gesamte Bundeswehr“. „Wittmund ist für uns eine Heimat, die uns gerade jetzt auch fehlt.“ Aber man komme 2025 wieder und freue sich darauf: „Die Rückkehr werden wir mit allen zusammen feiern“, kündigte Kommodore Andersen an.

Die Soldatinnen und Soldaten des Marinemusikkorps Wilhelmshaven begleiteten den Festakt mit perfektem Orchester-Sound. Darüber hinaus präsentierte das Geschwader eine kleine Ausstellung zur Geschichte, zum Auftrag und zum Stand der Bauarbeiten.

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