Die Menschen fit für den eigenen Alltag machen
Ein Blick hinter die Kulissen der Tagesstätte in Norden für psychisch erkrankte Menschen
Lesedauer: ca. 2min 10secNorden Die Ostfriesische Gesellschaft für psychische und soziale Gesundheit (OG) bietet Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie Menschen mit Suchterkrankungen wohnortnahe Hilfsangebote. In Norden befinden sich mit einer Tagesstätte für Menschen mit psychischen Erkrankungen und einer Einrichtung für Suchterkrankte zwei feste Standorte der OG.
Die Tagesstätte für Menschen mit psychischen Erkrankungen hilft ihren Teilnehmenden dabei, sich wieder einen Alltag aufzubauen, der durch ihre Erkrankung nicht mehr wie gewohnt zu bewältigen war. Bis Frühjahr 2022 war die Tagesstätte in einer alten Stadtvilla in der Bahnhofstraße zu finden, dann folgte der Umzug in neue und vor allem helle Räume in einen Neubau in der Raiffeisenstraße. Hier war zuvor die AOK untergebracht, deren Stammsitz zu dieser Zeit generalsaniert wurde.
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Bevor die OG die Räume beziehen konnte, wurden auf der Straßenseite noch einige neue Fenster eingebaut, denn Licht ist ein wichtiges Element für den Rhythmus und das Wohlbefinden der Klienten, sagt Tagesstättenleiterin Stefanie Kunze. Gleichzeitig bieten die neuen Räume einen barrierefreien Zugang sowie mehr Platz für die einzelnen Arbeits- und Aufenthaltsbereiche.
Um den Angehörigen, den Mitarbeitern anderer OG-zugehöriger Einrichtungen und nicht zuletzt den neu gewonnenen Nachbarn in den Neubauten auf dem ehemaligen Raiffeisengelände die Tagesstätte und ihre Arbeit näher vorzustellen, fand gestern ein Tag der offenen Tür statt. Um 10 Uhr öffneten sich die Türen und nur wenige Momente später standen die ersten Besuchergruppen auf der Matte.
„Das Konzept scheint aufzugehen, wir freuen uns über so viel Interesse und Besuch“, freut sich Sozialpädagogin Deborah Manyaka beim Rundgang – und wird immer wieder von Besuchern begrüßt und geherzt. „Wir sind eine große Familie.“
Die Idee zum Tag der offenen Tür war dabei eigentlich mehr eine Art Zufallsprodukt. Mit den Klienten wurden in den vergangenen Monaten verschiedenste Dinge gebastelt und hergestellt. Ob Nistkästen, Tischdeko oder Marmeladen und Holunderblütensirup – zahlreiche Produkte waren entstanden. Und bei der Frage nach der konkreten Verwendung kam dann der Tag der offenen Tür ins Gespräch. Gestern wurden diese Artikel dann für kleines Geld beim Basar angeboten.
Für Kunze ist es besonders wichtig, ins Gespräch zu kommen, nicht nur bei dieser Veranstaltung und natürlich insbesondere mit den Nachbarn, um Vorurteile abzubauen: „Unsere Klienten verbringen hier einen strukturierten Tag. Wir müssen uns nicht verstecken.“