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13. September 2023, 07:00 Uhr

Die Meyer Werft bietet jetzt Kreuzfahrtterminals an, die ins Wasser gelegt werden

Lesedauer: ca. 2min 02sec
Ein Entwurf eines schwimmenden Kreuzfahrtterminals: Die Meyer Werft will sich neue Märkte abseits vom Schiffbau erschließen. Foto: Meyer Werft

Ein Entwurf eines schwimmenden Kreuzfahrtterminals: Die Meyer Werft will sich neue Märkte abseits vom Schiffbau erschließen. Foto: Meyer Werft ©

Die Meyer Werft Papenburg ist auf ihrem Weg zur Diversifikation einen wichtigen Schritt nach vorn gegangen: Die Meyer-Tochter „Floating Solutions“ hat ein schwimmendes Kreuzfahrtterminal entwickelt. Sie sollen es vor allem Städten und Häfen mit schlechter Infrastruktur ermöglichen, Kreuzfahrtschiffe einlaufen und versorgen zu lassen. Und umgekehrt helfen die schwimmenden Terminals auch der Konzernmutter: Die Meyer-Schiffe – und natürlich auch die der Konkurrenz – könnten künftig auch Städte anlaufen, die keinen leistungsfähigen Hafen haben.

Meyer nennt die Schwimmterminals „umweltfreundlich und ressourcenschonend“. Dies vor allem Hinsicht auf die Arbeiten, die man vermeiden kann, wenn man auf die Schwimm-Terminals setzt. Der Bau von Kai-Anlagen, Hafeninfrastruktur und sowie die dazu notwendige Landgewinnung gehen schnell in die Milliarden. Dies ist vor allem für Städte, die bisher nur Industriehäfen unterhalten, kaum zu stemmen. Meyer bietet ihnen nun an, vor Ort die Terminals zu bauen, sie zu Wasser zubringen sowie die Infrastruktur drumherum zu bauen.

Von schlanken Piersystemen, die den Eingriff in die Landinfrastruktur und die natürliche Umgebung minimieren, bis hin zu komplexen Terminals mit bis zu drei Piers, die mehrere Schiffe gleichzeitig aufnehmen können, seien die Möglichkeiten vielfältig, sagt Kaj Casén, Chef der Meyer Floating Solutions.

Die drei Pier-Optionen - mit einer Länge von 205 bis 320 Metern – seien sorgfältig entworfen worden, um den Nutzen innerhalb einer Grundfläche von 410 Metern Länge und 265 Metern Breite zu maximieren. „Unsere Terminals sind bewusst modular aufgebaut und ermöglichen es den Betreibern, die steigende Nachfrage zu befriedigen und ihre Anlagen mit minimaler Komplexität vor Ort zu erweitern“, fügt Casén hinzu.

Wie viele andere Unternehmen auch war die Meyer Werft während der Corona-Pandemie ins Straucheln gekommen. Die Kreuzfahrtbranche brach direkt mit Ausbruch der Pandemie zusammen; neue Schiffe wurden nicht bestellt, Meyer streckte sein Produktionsprogramm und stellte „nur“ zwei statt zuvor drei Schiffe pro Jahr fertig. Es rächte sich, dass die Werft zuvor ausschließlich auf die Kreuzfahrtbranche gesetzt hatte.

Meyer unterhält drei Werften (Papenburg, Rostock, Turku/Finnland) und erschließt sich neue Geschäftsfelder.

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