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26. Juli 2024, 10:00 Uhr

Die Patientendaten gehen per Funk in die Klinik

Trägergesellschaft in Uthwerdum hat Geld vom Bund genutzt, um ihre IT-Technik weiterzuentwickeln

Lesedauer: ca. 2min 25sec
Der IT-Chef der Kliniken, Jochen Fleßner, treibt die Digitalisierungsprojekte voran.

Der IT-Chef der Kliniken, Jochen Fleßner, treibt die Digitalisierungsprojekte voran. ©

Uthwerdum Das Krankenhauszukunftsgesetz hat der Trägergesellschaft bedeutende Investitionen in die Digitalisierung ermöglicht. Mit einer Vielzahl von IT-Maßnahmen stellen die Kliniken die Gesundheitsversorgung der Region moderner und effizienter auf.

Initiative zur Förderung der Digitalisierung im

Gesundheitswesen

Das Gesetz, das 2020 verabschiedet wurde, ist eine Bundesinitiative zur Förderung der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Es sieht finanzielle Unterstützung vor, um Krankenhäusern den Aufbau einer zeitgemäßen IT-Infrastruktur zu ermöglichen.

„Die Relevanz von IT-Infrastruktur und Digitalisierung im Krankenhaus liegt in der Verbesserung der Patientenversorgung und der Effizienzsteigerung“, erklärt Jochen Fleßner, Leiter der IT-Abteilung der Kliniken Aurich, Emden und Norden. „Durch digitale Technologien können Daten nahtlos ausgetauscht und so Arbeitsprozesse optimiert werden.“

Kurzer Draht zwischen Rettungsdienst und Notaufnahme

Blutdruck, Puls, EKG – solche Daten benötigen Ärzte der Kliniken von Notfallpatienten. Jede Minute zählt, doch in der Regel treffen die Daten des Patienten erst mit seiner Ankunft im Krankenhaus ein. Deshalb haben die Kliniken in Kooperation mit den Rettungsdiensten des Landkreises Aurich und der Stadt Emden das Rettungssystem im Rahmen der KHZG-Förderung optimiert, um einen früheren Datenaustausch zu ermöglichen. Direkt aus dem Rettungswagen können die Kliniken über das System EKG-Daten, das Rettungsdienstprotokoll mit den wichtigen Vitalwerten und Fotografien empfangen. Der Rettungsdienst entscheidet, welche Daten er dem Krankenhaus bereitstellt. Alle Dokumente werden von den Krankenhausärzten importiert und dabei automatisch in die elektronische Patientenakte gespeichert, sodass sie jederzeit digital zur Verfügung stehen. So kann für neue Patienten bereits vorab eine Übersicht erstellt werden und bei bekannten Patienten erfolgt eine rasche Zuordnung.

Spezialisierte Arbeitsoberflächen im Datenmanagement

Arbeitserleichterung verschafft ein neues Modul im Patientendatenmanagement auch den Ambulanzen der Kliniken. Aber nicht nur die Ambulanzen erhalten eigene Arbeitsoberflächen: Auch für die OP- und Bettenplanung, das Entlassmanagement, die Pflegeorganisation, die onkologische Dokumentation und das Tumorboard sowie für Medikationspläne stehen nun spezialisierte und verbesserte Module vor der Einführung. Darüber hinaus wird die Bearbeitung von Formularen dank der IT-Innovationen einfacher: Mit einem digitalen „Signing Pad“ können Patienten Ihre Einverständniserklärungen und ähnliche wichtige Dokumente demnächst digital unterschreiben, sodass die Unterschrift ohne Verzögerung in der elektronischen Patientenakte hinterlegt wird.

Neue IT-Infrastruktur ermöglicht Innovationen

Durch die neuen Systeme entsteht eine erhebliche Menge von Datenströmen. Hierfür musste zunächst eine IT-Infrastruktur geschaffen werden, die diesen standhält. Dank umfangreicher Hardwareerweiterungen, einem Ausbau der Netzwerkinfrastruktur sowie einem neuen Backup-Server sind die Systeme der Kliniken bereit, die Potenziale, die in den Digitalisierungsprojekten stecken, umzusetzen. Gesichert wird das Ganze über moderne Firewall- und Cybersicherheitssysteme.

„Die neue IT-Infrastruktur ermöglicht noch viele weitere digitale Optimierungen, die wir für die nahe Zukunft planen“, berichtet Geschäftsführer Dirk Balster. „Dabei steht vor allem die Vernetzung von medizinischen Geräten mit digitalen Anwendungen zur Prozessoptimierung im Fokus.“ So sollen bald medizinische Geräte direkt Vitaldaten von Patienten in das elektronische Patientendatenmanagementsystem übertragen können.

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