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20. März 2024, 06:00 Uhr

Die Sirenen kommen zurück in den Landkreis Aurich

Standort-Suche für neues Alarmierungsnetz läuft

Lesedauer: ca. 2min 08sec
Eine Sirene der Firma Hörmann. Das Unternehmen hat den Zuschlag für den Aufbau eines Warnnetzes erhalten. Foto: Hörmann

Eine Sirene der Firma Hörmann. Das Unternehmen hat den Zuschlag für den Aufbau eines Warnnetzes erhalten. Foto: Hörmann ©

Nach dem Ende des Kalten Krieges wurde sie ab den 1990er-Jahren zum Auslaufmodell und in den Kommunen nach und nach abgebaut. Jetzt erlebt die Sirene ihre Wiedergeburt. Der Landkreis Aurich hat nach einer europaweiten Ausschreibung den Auftrag für den Aufbau eines flächendeckenden Sirenennetzes an die Firma Hörmann vergeben. Mit diesem soll im Katastrophenfall die Bevölkerung gewarnt werden. Jetzt hat die Suche nach geeigneten Standorten begonnen.

„Wenn es gut läuft, könnte zum Warntag im September die erste Sirene wieder heulen“, so Korvin Davids in der Sitzung des zuständigen Fachausschusses. Davids ist beim Landkreis Aurich unter anderem zuständig für den Brand- und Katastrophenschutz. Das Auftragsvolumen beträgt rund zwei Millionen Euro. Aus Fördermitteln gibt es einen Zuschuss von 1,75 Millionen Euro. Wie viele Warnsysteme kreisweit aufgebaut werden, steht derzeit noch nicht fest. Es gibt Geräte in unterschiedlichen Größen und mit unterschiedlicher Reichweite.

Welche Sirene wo zum Einsatz kommt, wird nach den Worten von Kreissprecher Rainer Müller-Gummels bei Vor-Ort-Begehungen entschieden, mit denen jetzt begonnen wurde. Die Fachfirma hat ein grobes Ausleuchtungskonzept für den Landkreis Aurich erstellt. Die daraus resultierenden Standorte werden derzeit von Mitarbeitern aus dem Bereich Brand- und Katastrophenschutz, dem Fachplaner der Firma sowie den jeweiligen Hausmeistern genauer untersucht. „Nicht jedes Dach eines Gebäudes ist für den Aufbau einer Sirene geeignet“, so Davids.

Die Ordnungsämter der Städte und Gemeinden wurden im Rahmen einer Dienstbesprechung über die Begehungen informiert, die Eigentümer der Gebäude ebenfalls. Die Kommunen sollen über das Gesamtkonzept informiert werden, sobald dieses endgültig vorliegt.

Die Sirenen können künftig über das Alarmierungssystem der Kooperativen Regionalleitstelle Ostfriesland (KRLO) in Wittmund sowie über den Digitalfunk unabhängig voneinander angesteuert werden. Das Auslösen des Alarms kann durch die KRLO, die Untere Katastrophenschutzbehörde des Landkreises Aurich sowie über das Modulare Warnsystem des Bundes geschehen. Die Informationen werden bei Letzterem über unterschiedliche Kanäle ausgegeben, zum Beispiel über Cell Broadcast, Warn-Apps wie Katwarn oder den Rundfunk. Die Sirenen werden aber nicht nur mit einem Heulton warnen, sie verfügen auch über eine Durchsagefunktion mit Textspeicher, sodass gezielt Warnung oder Handlungsanweisungen über Lautsprecher ausgegeben werden können. Sie funktionieren netzunabhängig und dank eines Akkupuffers auch bei einem Stromausfall.

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