Anzeige

Anzeige

Die Staatsanwaltschaft sucht Opfer: Wer wurde beim Klaasohm geschlagen?

Beim Klaasohm-Fest auf Borkum wurden in den vergangenen Jahren immer wieder Frauen mit Kuhhörnern geschlagen. Das nennt die Insel „Brauchtum“. Die Staatsanwaltschaft Aurich sucht jetzt nach Opfern.

Lesedauer: ca. 1min 35sec
Klaasohm

Bunte Masken, in der Hand die Kuhhörner. Mit ihnen wurden auf Borkum immer wieder Frauen geschlagen. Doch bisher hat sich kein Opfer bei der Polizei gemeldet. © Lars Penning/dpa

Aurich/Borkum Im Zusammenhang mit dem Klaasohm-Fest auf der Nordseeinsel Borkum ermitteln die Staatsanwaltschaft in Aurich und die Polizeiinspektion Leer/Emden. Hintergrund seien mehrere Strafanzeigen, unter anderem wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Geschädigte seien derzeit nicht bekannt.

Es soll immer wieder Straftaten gegeben haben

Im Rahmen des Klaasohm-Festes, das alljährlich am Abend des 5. Dezember auf Borkum begangen wird, soll es nach Angaben der Ermittlungsbehörde in der Vergangenheit zu Straftaten gegen Frauen gekommen sein. „Teil des Festes ist ein Umzug, bei dem Frauen gefangen und von kostümierten Männern, den Klaasohms, mit Kuhhörnern geschlagen worden sein sollen.“ Betroffene Frauen und weitere Hinweisgeber werden gebeten, sich bei der Polizeiinspektion Leer/Emden unter der Rufnummer 0491/976900 zu melden.

In diesem Jahr gab es keine Schläge

Das diesjährige Klaasohm-Fest in der vergangenen Woche verlief nach Polizeiangaben friedlich. Das Brauchtumsfest war kürzlich durch einen Fernsehbericht des ARD-Magazins „Panorama“ bundesweit in die Kritik geraten, weil dabei Frauen mit einem Kuhhorn gegen ihren Willen auf das Gesäß geschlagen wurden. Übergriffe dieser Art hat es der Polizei zufolge in diesem Jahr nicht gegeben.

Zum Artikel

Erstellt:
13. Dezember 2024, 11:05 Uhr

Themen

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Das könnte Sie auch interessieren:

Borkum solidarisiert sich mit Klaasohm

Das Borkumer Klaasohm-Fest steht nach einem Medienbericht deutschlandweit in der Kritik. Am Montagabend fand eine Bürgerinformation zum Thema statt. Die Resonanz war riesig, die Worteplus zeichen