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10. Mai 2024, 06:00 Uhr

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Die Winterstürme haben den Deichen arg zugesetzt

Hier steht Wasser, dort ist das Deckwerk hinüber: Viele kleine Schäden sahen die Fachleute am Deich zwischen Greetsiel und Emden bei ihrer Deichschau. Doch die teuerste Baustelle hat nichts mit dem stürmischen Winter zu tun.

Lesedauer: ca. 2min 38sec
Deich

Kurzer Stopp auf der Mega-Baustelle bei Manslagt: Rund acht Millionen Euro investiert die Deichacht Krummhörn an dieser Stelle in die Sanierung des Deiches. © Stefan Bergmann

Greetsiel/Emden Die Deiche entlang der Krummhörn befinden sich in einem guten Zustand. Das Winterhalbjahr hat trotz intensiver Sturmfluten keine größeren Schäden hinterlassen. Das ist das Ergebnis der von der Deichacht Krummhörn Ende April und am vergangenen Mittwoch durchgeführten Frühjahrsschau. Zu tun bleibt aber trotzdem nach wie vor genug.

So konnte die Ausbreitung von Nutrias gestoppt werden.

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Der zu leistende Aufwand, um die Nager einzudämmen, wird jedoch von Jahr zu Jahr stetig höher. Ähnliches gilt für die Bekämpfung von weiteren tierischen wie pflanzlichen Schädlingen, von der die gesamte Deichstrecke betroffen ist. Der Störtebekerdeich weist beispielsweise sowohl auf der Binnen- als auch auf der Butenböschung starken Distelbewuchs auf. An der Ostseite Leyhörn gibt es eine vernässte Fläche in unmittelbarer Nähe zum Deichfuß. Die Entwässerung des Deichvorlandes soll 2026 nach Abschluss der Renaturierungsmaßnahmen seitens des NLWKN in der Leybucht durch Instandsetzung des verlandeten Entwässerungssystems verbessert werden.

Gänse, es sind immer wieder die Gänse

Im weiteren Verlauf bis Pilsum sind im Herbst 2023 umfangreiche Arbeiten zur Unterhaltung des Deichringgrabens durchgeführt worden. In diesem Bereich haben die Deichbeschauer bis hinter Leysiel vermehrt Gänsefraß und Gänsedung festgestellt. Deswegen sollen nun geeignete Vergrämungsmaßnahmen geprüft werden, um die Grasnarbe zu stabilisieren. Westlich von Leyhörn weist die gesamte Strecke Schäden auf, die stellenweise bis tief in das Deckwerk hineinreichen. Um schneller reagieren zu können und ein Ausbreiten zu verhindern, hat sich die Deichacht Krummhörn im vergangenen Jahr eine eigene Estrichpumpe beschafft. Die hat sich schnell bewährt. Zahlreiche Schadstellen aus dem Winterhalbjahr konnten inzwischen beseitigt werden. Der Bauentwurf für eine Komplettsanierung des Deckwerks wird aktuell vom NLWKN vorbereitet. Die Umsetzung der Maßnahme ist für die Jahre 2026 bis 2030 geplant.

In Manslagt werden Millionen verbaut

Am Pilsumer Leuchtturm sind im Winterhalbjahr auf einer Länge rund 700 Metern Böden zur Vorkonsolidierung der anstehenden Deicherhöhung auf die Binnenberme angebracht worden. Dabei wurde allerdings der Deichverteidigungsweg beschädigt. Eine Instandsetzung soll noch im Spätsommer erfolgen. Ansonsten laufen die Deicherhöhungsmaßnahmen wie vorgesehen. In diesem Jahr sollen zwischen Upleward und Manslagt 600 Meter Deichstrecke und

Führte die Gruppe an: Oberdeichrichter Gerd-Udo Heikens

Führte die Gruppe an: Oberdeichrichter Gerd-Udo Heikens © Stefan Bergmann

Deckwerk sowie 1200 Meter Deichverteidigungsweg hergestellt werden.

Zwischen Campen und Rysumer Nacken litt der Deichfuß auf der Butenseite zuletzt wiederholt unter stauender Nässe. Darum hat man mit der Nationalparkveraltung den Bau eines Ringgrabens abgestimmt. Die Planung übernimmt abermals der NLWKN. Die Umsetzung der Maßnahme ist für das kommende Jahr geplant. Auch für den Hauptdeich am Rysumer Nacken, der Unterbestick hat, erarbeitet der NLWKN aktuell die notwendigen Planungsvarianten.

Die Sanierung der Großen Seeschleuse startet später

Der finale Abschnitt bis zu Deichschart Emspier schließlich wies einige Schadstellen auf, die im Herbst 2023 nachgepackt und vermörtelt wurden. Hier finden aktuell Arbeiten zum Bau einer Spülrohrleitung statt. Diese sollen Ende August diesen Jahres abgeschlossen sein. Für die Arbeiten im Bereich der Großen Seeschleuse wurde eine erste Ausschreibung aufgehoben. Sie werden nun ein Einzelgewerken ausgeschrieben und umgesetzt. Für die gesamte Maßnahme wird eine Bauzeit von rund zehn Jahren prognostiziert. Im Bereich Middelmantje wird Zugang zum Deich ab und an durch parkende Fahrzeuge behindert. Ein Parkplatz wird kurzfristig durch Nports entfernt, so dass die Zufahrt zum Deich jederzeit gewährleistet ist.

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