Diskus-Assen gelingt der Saisoneinstieg
Hendrik Janssen belegte in Halle Rang drei. William Wolzenburg siegte mit neuem Look bei der U 18.
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Drei starke Männer. Hendrik Janssen (rechts) musste in Halle dem Engländer Lawrence Okoye (Mitte) und Martin Markovic aus Kroatien den Vortritt lassen. Fotos: Iris Hensel © Iris Hensel,Posenerstr.18,63538Grosskrotzenburg,0160-96889439
Halle – Die Werfertage in Halle an der Saale sind traditionell das erste große Kräftemessen der Elite. An zwei Tagen geben sich nationale und internationale Topathleten die Klinke förmlich in die Hand. Mittendrin waren am vergangenen Wochenende auch gleich vier Ostfriesen. Hendrik Janssen, ehemals Norder TV, knackte im Diskuswurf der Männer zwar noch nicht die Norm für die im August in Budapest anstehende Weltmeisterschaft, durfte mit 63,16 m und Rang drei im Klassefeld der Männer aber durchaus zufrieden sein. Bei der U 18 sicherte sich der ehemalige Georgsheiler William Wolzenburg sogar Platz eins. Die Norderinnen Ronja Sandmann (U 18) und Meryem Gül (U 23) sammelten wichtige Erfahrungen.
Die Diskuswerfer trafen auf schwierige Bedingungen. „Der Linkswind hat die Scheiben hinten richtig schön runterfallen lassen“, stellte Hendrik Janssen die Probleme anschaulich dar. Sein bester Versuch landete bei 63,16 m und bedeutete Rang drei hinter dem Briten Lawrence Okoye (64,78 m) und dem Kroaten Martin Markovic (63,27 m). Damit war der Norder im Trikot des SC Magdeburg bester Deutscher, gefolgt von David Wrobel (VfB Stuttgart, 63,07 m). Der Schwede Simon Pettersson, Silbermedaillengewinner der letzten Olympischen Spiele, kam in Halle überhaupt nicht zurecht und wurde mit 60,68 m nur Zehnter – immerhin noch vor Christoph Harting (LG Berlin), der mit 60,38 m erneut enttäuschte.

Neuer Look. William Wolzenburg trägt das Haar jetzt kurz und hat die Mütze abgelegt. In Halle setzte er sich in der AK U 18 durch. © Iris Hensel,Posenerstr.18,63538Grosskrotzenburg,0160-96889439
„Als Saisoneinstieg war das ganz okay“, befand Janssen, der tags zuvor seinen 25. Geburtstag gefeiert hatte – angesichts des bevorstehenden Wettkampfs natürlich in aller Gemütlichkeit. Der nächste Angriff auf die WM-Norm erfolgt bereits am Donnerstag, wenn der SC Magdeburg zum Meeting lädt. Am 2. Juni tritt Janssen zudem beim Schönebecker Sole-Cup an.
Für William Wolzenburg, der im vergangenen Jahr vom SV Georgsheil ins Sportinternat des TV Wattenscheid gewechselt ist, lief es in der Vorbereitungsphase nicht nach Wunsch. Im neuntägigen Trainingslager Anfang Mai auf Teneriffa hatte er sich eine Daumenverletzung zugezogen und musste deshalb kürzertreten. In Halle präsentierte sich der 16-jährige EM-Teilnehmer des vergangenen Jahres optisch verändert. Die bislang obligatorische Mütze hat er abgelegt, das Haar trägt er jetzt kurz. Mit 58,13 m blieb er zwar gut zwei Meter unter seiner Bestleistung, entschied die mit zwölf Werfern besetzte Konkurrenz aber für sich, da auch Kelson de Carvalho von der LG Steinlach-Zollern mit 58,08 m deutlich unter seinen Möglichkeiten blieb. Trainer Leonid Ekimov war mit dem Auftritt seines Schützlings nur bedingt zufrieden. „Das war heute mehr ein Draufballern. An der Technik müssen wir in den nächsten Wochen arbeiten“, machte er Wolzenburg klar.
Die ehemalige Norderin Ronja Sandmann schnupperte für den SV Halle in der U 18 erstmals internationale Wettkampfluft. Im Kugelstoßen wurde sie mit 10,59 m Zehnte. Meryem Gül, ehemals ebenfalls NTV, trat im Diskuswurf der U 23 an. Nachdem sie sich trotz des Prüfungsstresses zur staatlich anerkannten Erzieherin mit Schwerpunkt Gesundheit Ernährung und Bewegung kürzlich auf 51,24 m gesteigert hatte, musste sie sich in Halle mit 47,43 m und Rang zwölf begnügen.