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10. Februar 2024, 12:00 Uhr

„Doornkaat“ ist ein Ankerprojekt

Neuer Stadtbaurat will schnell den Investitionsstau im öffentlichen Bereich abbauen

Lesedauer: ca. 2min 39sec
„Doornkaat“ ist ein Ankerprojekt

Norden Seit gerade einmal sechs Wochen ist der neue Stadtbaurat Christian Pohl im Amt. Und doch hat er bereits viel in der Stadt Norden gesehen und kennengelernt – bei seiner „Rundreise“ durch die Ortsteile fehlt demnach nur noch Westermarsch II. Das berichtet der Diplom-Bauingenieur im KURIER-Gespräch.

Unterm Strich gab es für den 47-Jährigen nicht viele böse Überraschungen, im Gegenteil. „Wir haben in Norden ähnliche Probleme im Bereich Hochbau, wie sie auch bundesweit zu finden sind.“ Mit Hochbau meint Pohl insbesondere Schulen und Kindertagesstätten, die fehlen oder wo die vorhandenen Gebäude in die Jahre gekommen sind.

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Eine der älteren Einrichtungen ist die Kita Hooge Riege. Die mit sieben Gruppen größte ihrer Art in Norden sollte zunächst saniert, nach einem Ratsbeschluss neu gebaut werden (wir berichteten). Da der Neubau am bisherigen Standort geplant sei, müsse für die Zeit der Bauarbeiten eine Übergangslösung geschaffen werden. Die wird nach derzeitigem Stand mit satten 1,4 Millionen Euro kalkuliert, so der Stadtbaurat. Grund sind die Erschließungskosten, da aktuell kein vorhandenes Gebäude zur Verfügung steht und daher eine Containerlösung zur Miete notwendig sei.

Das größere Problem bei diesem Neubauprojekt ist derzeit jedoch der Planungsstart. Die Stadt habe noch kein Ingenieurbüro gefunden, muss dafür zunächst in die Ausschreibung gehen und kann sich dann, parallel zur Neubauplanung, mit der Suche nach einem Grundstück für die Container-Kita befassen. „Ich halte den Neubau für den richtigen Beschluss“, lobt Christian Pohl die Entscheidung des Stadtrats.

Energie und Brücken

Etwas mehr drückt der Schuh dagegen bei der energetischen Sanierung bestehender Gebäude, insbesondere beim Thema Wärmeversorgung. Der an dieser Stelle vorhandene Investitionsstau soll nach und nach aufgeholt werden, was angesichts neuer Strukturen und Abläufe im Bauamt für Pohl umsetzbar erscheint.

Nicht von heute auf morgen lösbar ist die Brückenproblematik in der Stadt – wobei Norden durchaus vorbildlich mit diesem Thema umgeht. So kommen offenbar viele Kommunen ihrer Brückenprüfpflicht nicht oder nur in geringem Umfang nach, sodass Bauwerksmängel häufig erst sehr spät bemerkt werden und eine Sperrung für Fahrzeuge längst überfällig sei. Nicht so in Norden, wo die Verwaltung in den vergangenen Jahren das ein oder andere Bauwerk ganz oder zumindest teilweise gesperrt hat, beispielsweise in der Brückstraße, im Addinggaster Weg oder der Raiffeisenstraße. Letzte habe laut Pohl „keine übergeordnete verkehrliche Bedeutung“, sei aber für die Anwohner die zurzeit einzige Zufahrt zu ihren Grundstücken und zudem der einzige Weg für Rettungsdienste und Feuerwehr.

Daher sei die denkmalgerechte Sanierung ein wichtiges Projekt. Die Ausschreibung der Arbeiten soll bis zum Sommer erfolgen, so der Stadtbaurat. Dann kann mit einer Überbrückung des Bauwerks begonnen werden. Zudem will Pohl einen eigenen Akzent setzen: „ Der am WSV-Gelände endende Fußweg soll rechts unterhalb der Brücke fortgeführt werden, sodass die Bürger das Bauwerk auch betrachten können.“

Attraktiv und herausfordernd ist für Christian Pohl indes das Doornkaat-Quartier. Hier besteht für die Stadt die einmalige Chance, ein großzügiges Gelände neu zu planen und zu entwickeln. „Wir können die Innenstadt neu beleben, Mobilität neu denken und der Stadt ein neues Antlitz geben“, sagt Pohl, der das Quartier als Ankerprojekt bezeichnet und in den kommenden zehn Jahren erfolgreich abgeschlossen haben will.

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