Norden Ein weiteres Stück Norder Doornkaat-Geschichte geht in diesen Tagen verloren. Bisher wurde die Kornspezialität sowie der Norden Dry Gin unter der Doornkaat AG mit Sitz Im Horst 1 in Norden vertrieben, doch die Zahl entsprechend etikettierter Flaschen im Handel geht sukzessive zurück. Original Doornkaat-Flaschen mit Norder Adresse sind kaum noch zu finden, vom Dry Gin gibt es dagegen noch mehr Exemplare zu kaufen.

Neuer Inverkehrbringer der Spirituosen ist die Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft mit Sitz in Haselünne. Der Konzern hatte im August 1991 die wirtschaftlich angeschlagene Norder Brennerei übernommen und bis 1997 die Produktion aus Norden abgezogen und den hiesigen Standort geschlossen. Ein seit 1806 ansässiges Unternehmen war damit Geschichte.

Bisher nutzte der börsennotierte Getränkekonzern deutlich erkennbar die Norder Anschrift als Merkmal für Herkunft und Tradition. Damit an die Doornkaat AG adressierte Post zugestellt werden konnte, befindet sich bis heute Im Horst 1 ein Briefkasten mit entsprechender Beschriftung. Dieser Umstand kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Doornkaat schon lange in Minden produziert wird – genau wie zahlreiche andere Marken der Berentzen-Gruppe. Deren Sprecher teilt auf KURIER-Anfrage mit, dass die Kornspezialität immer noch eine regionale Größe mit entsprechendem Absatz in Ostfriesland ist. Daher habe man das Angebot auch um den neuen Norden Sea Salt Gin erweitert.

Trotzdem wurde, nach dem Verkauf des letzten Geländes des ehemaligen Norder Firmensitzes, auch die Aktiengesellschaft nach Haselünne verlagert. Folglich wurde die Adresse des Inverkehrbringers geändert, sodass Norden nun endgültig zur Geschichte der „feinen Kornspezialität mit bester friesischer Tradition“ gehört.