Dornum plant Feuerwehrhaus ohne Neßmersieler Feuerwehr
Laut einem neuen Gutachten, wird eingeplant, dass alle Neßmersieler Feuerwehrleute austreten – Werden damit die Befürchtungen des Ortsbrandmeisters war?
Lesedauer: ca. 2min 19secDornum Wie es mit der Brandsicherheit in Neßmersiel weitergehen soll, kann Ortsbrandmeister Dietmar Helmers noch nicht sagen: „Ab Oktober wird es nur noch fünf Feuerwehrleute in Neßmersiel geben“, betont er. Denn um ihrem Protest gegen die Pläne der Gemeinde Ausdruck zu verleihen, wird der größte Teil der Ortsfeuerwehr gemeinschaftlich austreten.
Wurden nicht gefragt
„Es wurde nicht vorher mit uns geredet“, kritisiert Helmers das Vorgehen der Gemeinde. Denn von den Plänen zum gemeinsamen Neubau habe er erst spät erfahren. „Ursprünglich wurde ein Anbau geplant“, so der Ortsbrandmeister. Denn aus seiner Sicht sei ihr Feuerwehrhaus noch den modernen Ansprüchen gewidmet und bräuchte entsprechend nicht komplett neu gebaut werden. Auch die Feuerwehrunfallkasse habe den Anbauplänen zugestimmt. Mehr Fläche für Fahrzeuge und Geräte würden ausreichen und so den Standort erhalten.
Als der Ausbau jedoch zur Debatte stand, habe sich die Feuerwehr Nesse gemeldet und mitgeteilt, dass ihr, vergleichsweise neues, Gebäude ebenfalls Mängel aufweist und nicht mehr für einen sicheren Dienstbetrieb geeignet sei. Daher wurden die ursprünglichen Pläne in Richtung gemeinsamer Neubau verändert.
Auch der Feuerwehrbedarfsplan in der Gemeinde, in welchem der Umfang und die Ausrüstung geregelt werden, spreche gegen eine Zusammenlegung. „Dann haben wir keine fünf verschiedenen Standorte mehr in der Gemeinde“, so Helmers. Diese seien jedoch im Bedarfsplan vorgeschrieben. Daher sei auch das erste Gutachten der Gemeinde nachteilig für den Standort in der Sielstraße ausgefallen.
Keine Pflichtfeuerwehr
Angst davor, dass es eine sogenannte Pflichtfeuerwehr in Neßmersiel geben könne, habe Helmers nicht: „Denn dieses Gebot müsste für ganz Dornum gelten“, ist sich Helmers sicher. Sollte es zu einer Pflichtfeuerwehr kommen, könne die Gemeinde Bürger zum Dienst- und zur Hilfeleistung verpflichten.
Was wiederum auf die ausgetretenen Feuerwehrleute zurückfällt. Diese haben bereits eine feuerwehrtechnische Ausbildung und würden als Erste verpflichtet werden, den Brandschutz in der Gemeinde aufrechtzuerhalten.
Schleichend verbinden
Die Angst, dass die Feuerwehr Neßmersiel aufgelöst werden soll, sei groß. „In einem Gutachten der Gemeinde sei bereits berücksichtigt, dass die Feuerwehrleute aus Neßmersiel bei einem Neubau in Nesse austreten“, berichtet der NDR und beruft sich auf ein vorliegendes Gutachten. „Das wird wie bei einem Trichter: Langsam werden die Feuerwehren immer weiter zusammengerückt, bis sie unten nicht mehr allein herauskommen“, beschreibt Helmers die Situation.
Denn auch wenn Dornums Bürgermeister Uwe Tränapp versichert, dass die Feuerwehren getrennt bleiben werden, sollen die Räumlichkeiten gemeinsam genutzt werden und nur wenige Räume in mehrfacher Ausführung gebaut werden.
Die konkreten Planungen für den Neubau haben dabei noch nicht begonnen: Diese sollen zeitnah beginnen und in Kooperation mit den beiden betroffenen Feuerwehren stattfinden.