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Dornum: Seit neun Jahrzehnten wird geimkert

Immer mehr Menschen haben Interesse an der Bienenhaltung. Dornumer Imker feiern 90-jähriges Bestehen.

Lesedauer: ca. 2min 20sec
Bernd Fluß, Vorsitzender Imkerverein Dornum (v. l.), Thorsten de Buhr, Vorsitzender Kreisimkerverein Norden, Holger Rathmann, Anke de Vries, stellvertretende Vorsitzende Imkerverein Dornum, Hilke Ahrenholz, Wanderwartin Imkerverein Dornum, Hermann Rector und Erich Böhm, Schriftführer Imkerverein Dornum. Foto: privat

Bernd Fluß, Vorsitzender Imkerverein Dornum (v. l.), Thorsten de Buhr, Vorsitzender Kreisimkerverein Norden, Holger Rathmann, Anke de Vries, stellvertretende Vorsitzende Imkerverein Dornum, Hilke Ahrenholz, Wanderwartin Imkerverein Dornum, Hermann Rector und Erich Böhm, Schriftführer Imkerverein Dornum. Foto: privat ©

Dornum Der Imkerverein Dornum feierte kürzlich sein 90-jähriges Bestehen. Gegründet wurde der Verein am 31. März 1934 in der damaligen Gaststätte „De rode Löwe“ in Dornum. Die Gründungsmitglieder, hauptsächlich Lehrer und regionale Landwirte, kamen aus verschiedenen Orten wie Eversmeer, Ochtersum, Nesse, Nessmersiel, Westerbuur, Dornum und Schwittersum.

Die Hauptaufgabe des Vereins besteht darin, seine Mitglieder mit den Methoden der Bienenhaltung und Gesunderhaltung vertraut zu machen sowie Lehrgänge und Fachkurse zu vermitteln. Darüber hinaus bietet der Verein auf Landesverbandsebene Rechtsbeistand und Versicherungsschutz an.

Aus einem anfangs kleinen Kreis hat sich im Laufe der Zeit ein Verein mit zurzeit 30 Mitgliedern entwickeln können. Davon sind 19 Mitglieder aktiv und betreuen 128 Bienenvölker.

Der Verein erlebte seinen größten Zulauf während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Damals erhielten Imker für die Einwinterung der Bienen Zucker, der zu dieser Zeit rationiert und daher sehr begehrt war. Im Gegenzug mussten pro Bienenvolk drei Kilogramm Honig und Wachs abgeliefert werden, zusätzlich erhielt der Imker 50 Gramm Tabak. 1950 hatte der Verein 46 Mitglieder mit 602 Kasten- und 85 Korbvölkern.

„Im Jahre 1960 hatte der Verein seine größte Krise zu überstehen. Allerdings wurde seine Auflösung mit 15 gegen zwei Stimmen abgelehnt,“ führt der Vorsitzende Bernd Fluß in seinem Rückblick aus. „In den letzten Jahren ist das Interesse am Verein und an der Imkerei wieder gestiegen. Das ist gut und wichtig. Über 80 Prozent unserer Nutzpflanzen sind auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen.“

Der Vorsitzende des Kreisimkervereins Norden, Thorsten de Buhr, überbrachte Glückwünsche und wies in seinem Grußwort auf die gute Zusammenarbeit hin. Er ging auch auf die derzeitige Situation der Bienen ein. Die Honigbienen, aber ganz besonders die Wildbienen, zu denen auch die Hummeln gehören, sind erheblichen Gefahren ausgesetzt. Die Anbaumethoden in der Landwirtschaft mit Pestiziden, Monokulturen und Einschränkungen der Pflanzen- und Kräutervielfalt durch Herbizide, schränken den Lebensraum für die wertvollen und schutzlosen Bestäuber ein. Aber auch Seuchen und Krankheiten, wie z. B. die Amerikanische Faulbrut, sind ein Problem. Der größte Feind der Imker ist nach wie vor die Ende der 70er Jahre eingeschleppte Varroamilbe, die manches Mal zu großen Winterverlusten bis hin zu Totalverlusten führt.

Zum Abschluss der Feierstunde ehrte der Vorsitzende verdiente Mitglieder. Hermann Rector wurde für seine 74-jährige Mitgliedschaft und 23-jährige Arbeit als Vorsitzender geehrt. Holger Rathmann, der 20 Jahre die Geschicke des Vereins als Vorsitzender leitete, wurde ebenfalls geehrt. Joachim Glamann erhielt eine Urkunde für 55 Jahre hervorragende Arbeit im Bereich der Bienenzucht und Olaf Jibben wurde für seine 15-jährige Mitgliedschaft geehrt.

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Erstellt:
4. Juli 2024, 06:30 Uhr

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