Ehrenamt: Einsatz, Mitgefühl und Solidarität

Mit einem Zitat begann Axel Stange in seiner Funktion als stellvertretender Bürgermeister von Norderney seine Laudatio anlässlich der Ehrung des Bürgervereins im Rahmen des Neujahrsempfangs am vergangenen Sonntag im Conversationshaus: „Die Jugend ist ein Geschenk der Natur, aber das Alter ist ein Kunstwerk.“ Schön wäre es allemal, wenn dieser Fall auf alle Menschen zutreffen würde und ein jeder das Älterwerden von Herzen genießen könne.

Dass das nicht immer so klappt wie in den Worten des Lyrikers Stanislaw Jerzy Lec weiß auch Stange. „In einer sich wandelnden Gesellschaft mit neuen Standards und Digitalisierung haben es Senioren nicht immer leicht und sind oftmals mit großen Hürden konfrontiert. Kommen dann noch Einschränkungen hinzu – seien sie sozial, gesundheitlich, in der eigenen Mobilität oder auch finanziell - sind unsere Seniorinnen und Senioren auf Unterstützung und Beistand angewiesen“. Der Seniorenförderverein Norderney hätte es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Beistand zu leisten und sich für die Seniorinnen und Senioren der Insel einzusetzen. Mit seiner Gründung am 31. Mai 2011 begann die ehrenamtliche Tätigkeit des Vereins, die von unermüdlichem Einsatz, Mitgefühl und Solidarität geprägt ist, so Stange.

Besonders erwähnte Stange die Aktivitäten im Seniorenzentrum „To Huus“, darunter auch das Sommerfest, das vom Seniorenförderverein maßgeblich mitorganisiert werde. Mit Unterstützung durch mittlerweile drei versierte Honorarkräfte wurde das Angebot für Seniorinnen und Senioren ausbaut. Insbesondere nannte Stange hier die künstlerischen Kurse und Handarbeitsgruppen. Das Kunstangebot, das sich ursprünglich insbesondere an Seniorinnen und Senioren mit Demenzerkrankung richtete, aber allen Interessierten offensteht, bietet den Teilnehmern die Möglichkeit, sich kreativ zu öffnen und Gedanken und Gefühle auszudrücken. Es erfreut sich ebenso großer Beliebtheit wie die „Breitanten“ - dies ist die Handarbeitsgruppe, in der mit viel Kreativität und Geschick liebevolle Handarbeiten entstehen.

Darüber hinaus werden in Zusammenarbeit mit der Kreisvolkshochschule Kurse zum Umgang mit mobilen Geräten angeboten. Die Nachfrage war und ist nach wie vor sehr hoch. Dies sei ein toller Schritt für Einsteiger in die digitale Welt.

Sehr beachtlich fand der Laudator, dass diese Leistungen für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausnahmslos kostenfrei sind; sie werden finanziert aus den Beiträgen der rund 75 Mitglieder sowie aus Spenden.

Im Namen der Stadtverwaltung und des Rates der Stadt Norderney und deren Einwohnern dem Seniorenförderverein seinen Dank aus für seine Leistungen und seine unermüdlichen Bemühungen für die älteren Einwohnerinnen und übergab an die Vorsitzende des Förderverein, Eugenie Ruth, stellvertretend für alle Beteiligten, eine Erinnerungsmedaille, eine Urkunde und ein kleines Präsent. Mit der Entgegennahme kündigte Ruth ein weiteres Projekt des Seniorenfördervereins an, denn durch ihre Weiterbildung als Gesundheitsberaterin könne der Verein in naher Zukunft entsprechende Beratungstermine in ihr Programm aufnehmen.