Anzeige

Anzeige

Zum Artikel

Erstellt:
9. Februar 2024, 09:00 Uhr

Ein Platz für Kultur und den Kaffeeklatsch

Die Verein Kulturbrennerei Doka will den Marktpavillon zu einem Begegnungsort in der Stadt machen

Lesedauer: ca. 2min 32sec
Ein Platz für Kultur und den Kaffeeklatsch

Norden Die Mitglieder des Vereins Kulturbrennerei Doka sprühen vor Ideen. Bis sie diese allerdings, wie angestrebt, im ehemaligen Werkstattgebäude auf dem Doornkaat-Gelände umsetzen können, möchten sie ihre Vorstellungen von einem Begegnungsort bereits jetzt im Marktpavillon umsetzen. Im Ausschuss stellten am Mittwochnachmittag Monika Pfeifer, Gesine Agena und Tina Schipper ihre Ideenskizze für einen „Marktpavillon für alle“ den politischen Entscheidern im Fachausschuss für Jugend, Bildung, Soziales und Sport vor.

Der Pavillon in der Mitte des Marktplatzes befand sich bis vergangene Woche im Besitz der Wirtschaftsbetriebe Norden. Inzwischen hat der Eigentümer gewechselt. Die Stadt Norden hat das Anfang der 60er-Jahre erbaute und unter Denkmalschutz stehende Gebäude gekauft, laut Bürgermeister zu einem marktüblichen Preis. Aktuell wird der Pavillon vom Tourismus-Service und den Stadtwerken genutzt. Letztere betreiben seit 2021 im Pavillon ihr Service-Büro. Die Touristiker sind im August vergangenen Jahres mit einer Ausstellung zu den Ostfriesenkrimis ins ehemalige Marktcafé gezogen.

Das Café möchte der Verein erhalten. „Allerdings mit einer klaren sozialen Komponente“, betonte Tina Schipper. Die Vorstellung der Vereinsmitglieder ist ein „gemeinwohlorientiertes Café, in dem auch die Menschen willkommen sind, die sich einen Café-Besuch sonst nicht leisten können. „Wir wollen ein niederschwelliges Angebot schaffen“, so Schipper, mit günstigen Preisen oder Konzepten wie „Kaffee für einen Freund“, bei dem einer doppelt zahlt, damit ein anderer sein Getränk kostenlos erhalten kann. Auch Personen, die vielleicht allein und einsam sind, sollen sich aufgehoben fühlen. „Wir denken beispielsweise an ein Angebot an Heiligabend.“ Die Räume auf der anderen Seite des Pavillons sollen als Kulturraum genutzt werden. Mit Lesungen, Konzerten, einer freien Bühne für lokale Künstlerinnen und Künstler. Die (Sozial-)Geschichte der Stadt soll mit innovativen Darstellungsformen in den Fokus gerückt werden. „Insgesamt möchten wir in Mikroform das umsetzen, was wir für das Doornkaat-Gelände planen.“

Finanzielle Unterstützung hofft der Verein durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über das Förderprogramm „Soziale Dorfentwicklung – Starke Gemeinschaften für zukunftsfähige ländliche Räume“ zu erhalten. „Wir haben jetzt erst einmal einen Antrag gestellt“, ergänzte Monika Pfeifer. Auch wenn die Details noch nicht alle abschließend geklärt seien. „Wir stehen noch ganz am Anfang.“ Die rund 20 Norderinnen und Norder sind allerdings hoch motiviert und bringen durch ihre unterschiedlichen beruflichen Laufbahnen Erfahrung in sozialer Arbeit, Erziehung, Bildung, Kunst und Kultur, Handwerk und Gastronomie mit. Schipper: „Wir haben große Lust, das kulturelle Angebot in der Stadt sozialverträglich breiter aufzustellen.“

Die Ausschussmitglieder nahmen den Vorschlag des Vereins wohlwollend zur Kenntnis. „Bevor die Energie hier ins Leere läuft: Wie steht es baurechtlich mit der Umsetzung“, fragte SPD-Ratsherr Theo Wimberg. Bauliche Mängel und Einschränkungen beim gastronomischen Angebot hatten in der Vergangenheit eine Neuverpachtung des Cafés an einen gewerblichen Betreiber verhindert.

„Das werden wir uns angucken, wenn es so weit ist“, lautete die Antwort des Ersten Stadtrates Marcus Aukskel. Bei einer Förderung des Projektes durch das Bundesministerium sei er „guter Hoffnung, dass wir das schnell und unbürokratisch lösen können.“

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen