Ein Wochenende für Erich Kästner im Norderneyer Kurtheater
Leben und Werk des Autors und zwei Filmklassiker stehen auf dem Programm
Lesedauer: ca. 2min 29secNorderney Erich Kästner gehört in die Auswahl der wenigen deutschen Literaten mit Weltformat. Er wurde vor 125 Jahren geboren und starb vor 50 Jahren - ein doppelter Jahrestag also, der auch gebührend am kommenden Wochenende im Kurtheater gefeiert werden soll.
Zum Leben und Werk des Autors, der für Kinder und Erwachsene schrieb, veranstaltet die Organisatorin der Kultfilm-Nächte, Angelika Grages, am Freitag, 18. Oktober, um 19.30 Uhr im Kurtheater einen Abend unter dem Motto: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“. Sie folgt dabei dem Lebensweg Kästners, der literarisch mit seiner Erstveröffentlichung des Gedichtbandes „Herz auf Taille“ und dem Kinderbuch „Emil und die Detektive“ (beide 1928 erschienen), das im 20. Jahrhundert das erfolgreichste Buch für Kinder war. Grages geht auf die Kindheit des Autors ein, den Ersten Weltkrieg, der seine antimilitaristische Einstellung prägte, seine Anfänge als Journalist, sein Schreibverbot während des Nationalsozialismus bis hin zu seinen für Kinder und Erwachsene gleichermaßen populären Romanen und – das insbesondere – seinen Gedichten.
Kinder-Kultfilmnacht
Die Kultfilmnacht findet diesmal in zwei Teilen statt. Am Samstag um 15 Uhr wird im Kurtheater die Neuverfilmung des Kinderbuchklassikers „Pünktchen und Anton“ gezeigt, den Oscarpreisträgerin Caroline Link im Jahr 1999 produzierte. Schon die Erstversion des Films hat Generationen geprägt und die Geschichte der besten Freunde ging um die Welt. Pünktchen liebt Anton. Und Anton liebt Pünktchen. Das ist nun einmal so; da dürfen die anderen Kinder ruhig spotten. Beide sind zehn Jahre alt. Doch während Pünktchen in einem wohlhabenden und sorgenfreien Elternhaus aufwächst, gibt es in Antons Welt viele Probleme. Seine Mutter, die schon seit Wochen krank ist, droht ihre Arbeit in der Eisdiele zu verlieren. Keine Frage, dass Pünktchen alles versucht, Anton zu helfen. Ein eindrucksvolles Plädoyer für Freundschaft und Gerechtigkeit.
Besondere Kultfilmnacht
Ebenfalls am Samstag, dann um 19.30 Uhr, zeigt Angelika Grages im Kurtheater „Das doppelte Lottchen“ aus dem Jahr 1950. Die Zwillinge Luise und Lotte werden im Babyalter durch die Scheidung ihrer Eltern getrennt. Scheidungsgrund: Die Unvereinbarkeit von Künstlerberuf und Familienleben. Luise wächst bei ihrem Vater, einem berühmten Dirigenten und Komponisten, in Wien auf; Lotte bei ihrer Mutter, einer Zeitungsredakteurin, in München. Im Alter von zehn Jahren treffen die Zwillinge, die nichts voneinander wissen, in einem Ferienheim zufällig aufeinander, finden die Wahrheit heraus und beschließen, ihre Rollen zu tauschen, um die ihnen so lange vorenthaltene „andere Hälfte ihrer Welt“ zu entdecken.
Erich Kästner selbst ist es, der als Kommentator durch die bis Erstverfilmung führt. Dieses Werk, das ganz im Zeichen der Nachkriegszeit steht, ist ein unschätzbares Zeitdokument und wird dadurch auch zu einer nostalgischen Reise in die Vergangenheit.
Aus diesem Grunde werden die Besucher der Kultnacht nicht nur mit Originalen Filmfotos und Plakaten aus den 1950-er Jahren empfangen, auch so manche andere Überraschung wartet auf die Zuschauer.