Einweihung des Mehrgenerationenhauses in Hagermarsch: Neues Herz der Gemeinde
Erfahre, wie die Gemeinde Hagermarsch mit ihrem neuen Mehrgenerationenhaus das Dorfleben neu belebt hat. Ein Ort für Jung und Alt, der Raum für Begegnungen und Austausch bietet.
Lesedauer: ca. 2min 38secHagermarsch Offiziell nennt es sich „Maßnahme zur Stärkung der Dorfgemeinschaft“. Das lang ersehnte Mehrgenerationenhaus in Hagermarsch wurde am Freitag offiziell eingeweiht.
Die Gemeinde Hagermarsch mit ihren 400 Einwohnern war eine der Ersten aus der „Dorfregion Küstenorte“, die einen Antrag auf Fördergelder gestellt hatte. Im Jahr 2017 war sie zusammen mit der Stadt Norden und der Gemeinde Dornum in das Dorfentwicklungsprogramm des Landes Niedersachsen aufgenommen worden. Fünf Jahre nach Beginn der Umsetzungsphase im Jahr 2019 ist das Projekt „Mehrgenerationenhaus“ nun abgeschlossen. 900000 Euro Gesamtkosten für Dorfplatz und Gebäude waren anfangs veranschlagt. Als Folge des Ukrainekrieges erhöhte sich der Gesamtbetrag jedoch auf 1,4 Millionen Euro.
Um 14 Uhr fiel der Startschuss im voll besetzten Saal im neuen „Herzen der Gemeinde“. Unter den Gästen waren Bürgermeister und „Hausherr“ Richard Gloger, Samtgemeindebürgermeister Erwin Sell, sein Vorgänger Johannes Trännapp sowie Landrat Olaf Meinen und Lenkungsgruppenführer Dieter Klahsen.
In seiner Begrüßungsrede sprach Sell von einem „gelungenen Bauprojekt“. Bewunderung sprach er den anwesenden Ratsmitgliedern für ihren Mut für das umfangreiche Unternehmen aus. Er bedankte sich bei den Planern des Ingenieur- und Architekturbüros Sweco, sowie den ausführenden Baufirmen. Sein Dank galt zudem dem Amt der regionalen Landesentwicklung (ArL), durch dessen Bewilligungen von Fördergeldern das Hagermarscher Dorfleben angekurbelt werde.
Landrat Olaf Meinen indes betonte, es tue gut, in diesen unruhigen Zeiten eine Entwicklung wie diese feiern zu können. Das Dorfleben habe gelitten; die soziale Infrastruktur mit Kneipe oder Kaufmannsladen könne heutzutage vielerorts nicht mehr bestehen, umso schöner sei dieses Projekt mit Ortsfeuerwehr und Dorfverein unter einem Dach. „Es fehlte einfach der Ort zum Austausch für die Bürger“, so Meinen.
Dieter Klahsen von der Lenkungsgruppe unterstützt mit 30 Ehrenamtlichen die Antragstellungen und treibt Förderungen für kommunale und private Projekte voran.
Beispielhaft für erfolgreich abgeschlossene Projekte seien der Galerieholländer in Neßmersiel als Mehrzweckeinrichtung oder auch der Wilhelminenhof in Dornumersiel als hochwertiges Feriendomizil.
Was aus dem Projekt Mehrgenerationenhaus geworden ist, kann sich sehen lassen. Das Gebäude wurde neu errichtet und der ehemalige Rasenplatz ist einem großzügigen Dorfplatz mit Freilichttheater gewichen, auf dessen Stufen jede Menge Zuschauer Platz haben.
Angedacht ist hier bereits die Aufstellung des Maibaums am 30. April. Das „sozio-kulturelle Mehrgenerationenhaus“, wie Bürgermeister Gloger es nannte, ist komplett auf die Bedürfnisse der Gemeindebürger zugeschnitten. Im Erdgeschoss hat jetzt der KBV „Waterkant“ Theener seinen Platz gefunden, ein Boßelheim mit eigener Bar. Der neue Gemeindesaal ist für verschiedene Festivitäten und Zusammenkünfte von Vereinen oder Verbänden gedacht. Moderne Toilettenanlagen und eine neue Küche für die Allgemeinheit wurden angeschafft und jeden ersten Montag im Monat gibt es den Montagstreff mit Kaffee und Kuchen für die betagtere Generation der Gemeinde.
Im Obergeschoss des Hauses haben ab sofort die Jugendlichen ihren Bereich. Dass das Thema Bürgermeister Gloger am Herzen liegt, merkt man deutlich. „Ich bin sehr stolz darauf, endlich haben die Jugendlichen eine gemeinsame Anlaufstelle zum Verweilen“, meint er. „Hier können verschiedene Gruppen unter Aufsicht zusammenkommen und Spaß haben und müssen sich nicht mehr an Bushaltestellen treffen.“
Der modern gestaltete Aufenthaltsraum wurde nach gesammelten Ideen von Jugendlichen gestaltet. Sie haben jetzt ebenfalls ihre eigene Küche und neue Toiletten.