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Erstellt:
21. September 2025, 11:30 Uhr

Erika Willers: Ostfriesische Künstlerin zeigt „Das Meer in mir“

Die Hager Malerin Erika Willers begeistert mit Wellen- und Wolkenbildern. Ihre Ausstellung „Das Meer in mir“ ist ab sofort im Bürgerhaus Jemgum zu sehen.

Lesedauer: ca. 3min 01sec

Hage Wer die Werke von Erika Willers betrachtet, bleibt oft länger davor stehen – und schaut vielleicht sogar zweimal hin. So detailgetreu malt die Hager Künstlerin aufgewühlte Wellen, Schaumkronen und Wolken, dass man fast das Salz auf den Lippen spürt. „Wolken und Wellen, das sind meine Spezialgebiete“, sagt sie, als wir sie in ihrem Wohn- und Schaffensort Hage besuchen.

Ihre Motive sind typisch ostfriesisch: Meer, Küstenlandschaften, Wolkengebirge. Mal in Ruhe bei Sonnenschein, mal stürmisch, mal still. Doch ihre Bilder sind weit mehr als Dekoration. Sie sollen den Blick der Malerin weitergeben, die Liebe zur Nordsee und zur Heimat. Besonders bei den Wellenbildern greift sie zu dicken Farbschichten, sodass Schaumkronen und Gischt fast plastisch wirken. „So entsteht ein 3D-Effekt“, erklärt Willers. Auch Watt und Küstenlandschaften gehören zu ihren liebsten Motiven.

Geboren und aufgewachsen ist die Künstlerin in Neßmersiel. „Ein echtes Küstenkind“, wie sie selbst sagt. Hier verbrachte sie als Kind viel Zeit auf den Salzwiesen am Meer, sammelte Treibholz und lernte in den Prielen sogar schwimmen. Für Inspiration fährt sie bis heute oft nach Hilgenriedersiel, einem für sie besonderen Ort, den sie als „Herz Ostfrieslands“ bezeichnet. Die Nordsee sei ihr bis heute Lebenselixier, „fast so, als flösse Salzwasser durch meine Adern“.

Erika Willers: Ostfriesische Künstlerin zeigt „Das Meer in mir“

Reise nach Arizona

Längst ist die Malerin nicht mehr nur regional bekannt. Jüngst reiste eines ihrer Werke bis nach Amerika. In Mesa, Arizona, hängt nun ein 60 mal 80 Zentimeter großes Gemälde von Erika Willers – gekauft von einer Familie mit Wurzeln in Esens. „Die Dame hat das Talent, Energie in Bewegung zu zeigen“, lobte der neue Besitzer auf Social Media. Für Willers ein großes Kompliment. Damit das Bild die weite Reise antreten konnte, musste es vom Keilrahmen gelöst und sorgfältig in einer Versandrolle verpackt werden. Zweieinhalb Wochen war es unterwegs.

Die Zufälle rund um diesen Verkauf lassen die Künstlerin staunen: „Zwei Onkel meiner Großmutter sind vor über 100 Jahren in die USA ausgewandert – ganz in die Nähe des heutigen Käufers. Und wie sich herausstellte, gibt es noch eine Verbindung dorthin: „Ein Cousin der Großmutter sei ostfriesischer Maler gewesen – vielleicht die Quelle ihrer künstlerischen Ader, überlegt Willers. „Es sind so viele Zufälle – die gibt es eigentlich gar nicht.“

Kunst schafft Verbindung

Die Liste der Reiseziele ihrer Werke wird länger: Schon bald soll ein Bild nach Sibiu in Rumänien gehen, wo ihr Sohn lebt. Ein Traum von Willers wäre es, dort einmal ein Hotel mit ihren Bildern auszustatten oder ein paar Bilder auszustellen. Auch Istanbul könnte bald hinzukommen, über die Familie ihrer Schwiegertochter gibt es dort bereits erste Kontakte. Selbst in Norwegen hängt ein Werk – im Ferienhaus eines ostfriesischen Handwerkers.

„Das Spannende ist, wie Kunst Verbindungen schafft – zwischen Orten und Menschen“, sagt die Malerin. Dabei teilen alle Käufer die Liebe zum Meer, zur Natur und zur Kunst. Und auch deutsche Urlauber nehmen gern ein Stück Nordseeluft mit: Bis nach Berlin, ins Saarland oder nach Hamburg sind ihre Bilder bereits gereist. „Gleichzeitig erzählen meine Bilder in fernen Ländern dann ihre eigene kleine Geschichte – und Ostfriesland wird international“, sagt sie mit einem Lächeln im Gesicht.

Der Strand in Hilgenriedersiel dient Erika Willers als Inspiration. Foto: Erika Willers

Der Strand in Hilgenriedersiel dient Erika Willers als Inspiration. Foto: Erika Willers © privat

Ausstellung in Jemgum

Ob draußen am Deich oder zu Hause in ihrer „Malbude“: Erika Willers malt meist in Öl, oft aus der Erinnerung heraus. „Ich tauche beim Malen regelrecht ins Bild ein. Dann erinnere ich mich an den Wind und schmecke wieder das Salz.“

Wer diese Eindrücke selbst sehen möchte, hat ab morgen Gelegenheit dazu: Rund 30 Werke von Erika Willers sind im Bürgerhaus Jemgum, in der Oberfletmerstraße 39, zu sehen. Die Ausstellung „Das Meer in mir“ wird morgen um 11 Uhr eröffnet – musikalisch begleitet von der Band „Ohrensessel“ (Stefan Decker und Marc Steenken). Geöffnet ist bis Donnerstag, 20. November, jeweils mittwochs und donnerstags von 15 bis 17 Uhr.

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