Norden Das ehemalige Doornkaat-Gelände in Norden steht vor einer umfassenden Neugestaltung. Die Stadt plant die Entwicklung der Industriebrache zu einem Innenstadt-Quartier und die ersten Schritte wurden in den vergangenen Monaten bereits zum Teil sichtbar, unter anderem der Abbruch nicht benötigter Gebäude sowie die Auftragsvergabe zur Aufnahme des historischen Klinkerpflasters (wir berichteten).

Aktuell befindet sich das Projekt in einer wichtigen Phase, da eine Ausschreibung zu bestandserhaltenden Maßnahmen in Form einer Sanierung erster Gebäude läuft. Insbesondere das Dach- und Tragwerk des Speichers Lager Brake und des Brennerei-Gebäudes sollen einer umfassenden Sanierung unterzogen werden, um weiterem Verfall entgegenzuwirken. Die Stadtverwaltung wünscht sich, dass die Arbeiten bereits im April beginnen und bis Mitte Juni abgeschlossen werden können.

Die Ausschreibungsunterlagen verdeutlichen, dass in beiden Gebäuden mehrere Schadstellen vorhanden sind und die Dächer teils undicht sind. Die Sanierung umfasst daher umfangreiche Zimmerarbeiten, einschließlich der Erneuerung der Dachkonstruktion und Balkenlagen. Im Lager Brake wurde zudem ein starker Pilzbefall an einigen Balken festgestellt, der behoben werden muss. Auch das Verblendmauerwerk soll saniert werden. Weiter sind Reinigungsarbeiten der Fassaden geplant.

Erhalt historischerElemente

Beide Gebäude stehen unter Denkmalschutz, wobei der Lager-Speicher aus dem 19. Jahrhundert zu den ältesten erhaltenen Gebäuden zählt. Die geplante Sanierung zielt darauf ab, die historischen Elemente zu bewahren und die insgesamt rund 2000 Quadratmeter Fläche für die zukünftige Nutzung im Rahmen der Reaktivierung des Doornkaat-Areals vorzubereiten. Nach aktuellen Plänen sind hier Büros sowie ein Gastronomiebetrieb mit Event-Bar und Catering vorgesehen.

Auch die ehemalige Brennerei, als Kulturdenkmal geschützt, soll neue Nutzungsmöglichkeiten bieten. Die Planungen sehen vor, Flächen für betreutes Wohnen, eine Pflegeeinrichtung sowie ein Hotel zu schaffen. Im Rahmen eines Beteiligungsverfahrens hatten Bürger die Gelegenheit, eigene Ideen für die künftigen Angebote auf dem Doornkaat-Areal einzubringen. Dieses Verfahren begann am 14. Mai 2022 und endete am 6. November desselben Jahres.

Ein wichtiger Schritt in der Entwicklung des Geländes ist auch die Entscheidung über den Verbleib einiger Gebäude im Besitz der Stadt und den Verkauf anderer an Investoren, darunter Brennerei, Maischhaus, die Doornkaat-Brücke, das Silogebäude, das ehemalige Sprit- und Schlempe-Lager sowie das Lager Brake. Bevor Kaufverträge geschlossen werden, müssen jedoch bestandserhaltende Maßnahmen durchgeführt werden. Anschließend werden potenzielle neue Gebäudeeigentümer gebeten, Konzepte für die künftige Nutzung vorzulegen, bevor die Stadtverwaltung eine Übertragung der Gebäude in Erwägung zieht.