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16. Juli 2024, 07:00 Uhr

Erste Tour „Up Rad van Möhlen to Möhlen“ ist ein voller Erfolg – Rund 350 Touren durch das Norderlan

Die erste Radtour „Up Rad van Möhlen to Möhlen“ ist am Sonntag ein großer Erfolg gewesen. Die Tour führte durch die Gemeinden Großheide und Südbrookmerland sowie die Samtgemeinde Brookmerland.

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Kerstin und Jörg Wolberg und Ihno Ihben (v.l.) ließen sich die Arbeitsweise der Berumerfehner Mühle vom geprüften Hobbymüller Harald Heeren ausführlich erklären.

Kerstin und Jörg Wolberg und Ihno Ihben (v.l.) ließen sich die Arbeitsweise der Berumerfehner Mühle vom geprüften Hobbymüller Harald Heeren ausführlich erklären. © Theo Gerken tg

Landkreis Aurich Die erste Radtour „Up Rad van Möhlen to Möhlen“ ist am Sonntag ein großer Erfolg gewesen. Die Tour wurde vom Arbeitskreis Mühlen organisiert und führte durch die Gemeinden Großheide und Südbrookmerland sowie die Samtgemeinde Brookmerland. Dabei konnten insgesamt sechs historische Windmühlen in Südcoldinne, Leezdorf, Berumerfehn, Upgant-Schott, Marienhafe und Münkeboe besichtigt werden. „Wir sind sehr zufrieden und haben nur positive Rückmeldungen erhalten. Das war ein gelungener Start mit rund 350 Teilnehmern. Wir werden die Tour im nächsten Jahr wiederholen, sie könnte zu einer festen Institution werden“, sagte Albert Janssen vom Mühlenverein Upgant-Schott, der die Veranstaltung koordiniert hatte. Rund 38 Kilometer waren zurückzulegen, bei jedem Besuch einer der historischen Mühlen gab es einen Stempel und zum Abschluss dann eine Urkunde.

Erste Tour „Up Rad van Möhlen to Möhlen“ ist ein voller Erfolg – Rund 350 Touren durch das Norderlan

„Um kurz vor 9 Uhr kamen schon 40 Leute vom Radfahrverein ‚Wandervogel‘ aus Victorbur und haben ihre Streckenkarten und Stempelbescheinigungen abgeholt. Es ging zu, wie im Bienenhaus, alle haben ihre Zettel ausgefüllt und sich auf den Weg gemacht. Wir sind total happy. Inzwischen sind die Ersten von den anderen Mühlen auch schon hier und bekommen unseren Stempelabdruck. Ich sehe heute nur glückliche Gesichter“, zeigte sich Karl Constant vom Verein zur Erhaltung der Windmühle Münkeboe von der Resonanz der Aktion total begeistert. „Wir hatten schon Sorge, nach dem Unwetter vom Freitag mit dem vielen Regen die Veranstaltung absagen zu müssen, doch heute scheint die Sonne“, sagte er.

Diese fröhliche Radler-Gruppe hat sich sehr genau in der Mühle in Upgant-Schott umgesehen. Foto: Hinrich Saathoff

Diese fröhliche Radler-Gruppe hat sich sehr genau in der Mühle in Upgant-Schott umgesehen. Foto: Hinrich Saathoff © Saathoff sat

Neben der Mühle konnten in Münkeboe auch historische Fahrräder besichtigt werden. Darauf machte Dinus Voß vom Ostfriesischen Zweiradmuseum aus Wybelsum mit einem historischen großen hohen Einrad aufmerksam, mit dem er einige Runden drehte. An einem Getränkestand gab es Erfrischungen, zudem konnten die Besucher sich im benachbarten Dörpmuseum bei Kaffee, Tee und Kuchen eine kleine Pause gönnen.

Gegen 11 Uhr starteten Karl-Heinz und Elisabeth Anwand aus Südvictorbur ab der Mühle in Münkeboe. „Wir wollen die ganze Tour machen und fahren jetzt erst einmal nach Südcoldinne“, sagten sie. Von dort kamen bereits Großheides Bürgermeister und Schirmherr der Veranstaltung, Fredy Fischer, sowie die Landtagsabgeordnete der CDU, Saskia Buschmann, aus Aurich, allerdings auf verschiedenen Wegen. Buschmann war schon in Berumerfehn gewesen, für Fischer war es das nächste Ziel. „Das Ehrenamt zu unterstützen, finde ich klasse. Für mich ist es wichtig, dass man sich die Stempel holt, dass man vor Ort ist, mit den Leuten spricht und sich über die Tradition informiert. Und ein bisschen Sport ist auch noch dabei“, sagte Buschmann, stieg wieder aufs Rad, um nach Leezdorf zu radeln, nachdem sie sich die finanziellen Probleme des Mühlenvereins Münkeboe angehört hatte. Schirmherr Fischer hatte zuerst nach dem Wetter geschaut und dann die Reise zu den Windmühlen begonnen: „Ich mache die gesamte Tour, das war bis hierhin eine gelungene Strecke, den ersten Stempelabdruck habe ich schon. Die Stimmung ist wunderbar.“

Erfreulich viele Interessierte schwangen sich auf die Sättel, um mit ihren Rädern die einzelnen Mühlen zu besuchen. Foto: privat

Erfreulich viele Interessierte schwangen sich auf die Sättel, um mit ihren Rädern die einzelnen Mühlen zu besuchen. Foto: privat ©

Sehr zufrieden war auch der geprüfte Hobbymüller Harald Heeren vom Mühlenverein Berumerfehn. Nach dem Überwinden von zwei steilen Treppen erfuhren die Besucher auf der Höhe der Galerie alles über die Funktionalitäten einer Windmühle. Bis zum Mittag waren schon rund 60 neugierige Gäste nach oben geklettert, darunter auch Ulrich Wolberg aus Neuschoo, Kerstin und Jörg Wolberg aus Großheide und Ihno Ihben aus Berumerfehn. Sie konnten sich über die – trotz vieler Hilfsmittel wie ein Beutelaufzug – schwere Arbeit der Müller in der Zeit bis zu den 1970er Jahren informieren. „Die Leute sind alle begeistert, ich bekomme kaum eine Pause“, freute sich Heeren über das Interesse an der vor einiger Zeit restaurierten Berumerfehner Windmühle.

Neben einer Ausstellung historischer Fahrräder wurde den Besuchern in der Mühle in Upgant-Schott in einer Fotoausstellung ein Blick zurück in die Zeit vor dem Mähdrescher geboten. Angefangen bei den von Pferden von Hof zu Hof ziehenden Lokomobilen bis zu den vom Lanz-Bulldog gezogenen und angetrieben sogenannten „Dreschsätzen“, die aus einer Dreschmaschine und einer dafür aufgebauten Strohpresse bestanden. Rund 20 Arbeiter waren für die Bedienung der Maschinen erforderlich. Noch zu Beginn der 1960er Jahre war unter anderem auch Poppe Seeberg aus Rechtsupweg auf den kleinen und großen landwirtschaftlichen Betrieben im Brookmerland und im nördlichen Südbrookmerland mit seinem „rollenden Betrieb“ unterwegs. Selbstverständlich war von ihm und seinem legendären Dreschsatz ein Foto zu sehen. Stärken für die Fortsetzung ihrer Radtour konnten sich die Teilnehmer auch in der Mühle in Upgant-Schott bei Gegrilltem, Kuchen sowie Tee und Kaffee.

Die Wege von Schirmherr Fredy Fischer und der Landtagsabgeordneten Saskia Buschmann kreuzten sich an der Mühle in Münkeboe.

Die Wege von Schirmherr Fredy Fischer und der Landtagsabgeordneten Saskia Buschmann kreuzten sich an der Mühle in Münkeboe. © Theo Gerken tg

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