Erstes Inklusions-Turnier in Marienhafe geplant
Kinder und Jugend mit und ohne Behinderungen spielen Fußball. Auch, um den örtlichen Vereinen zu zeigen, dass das geht.
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Sie organisieren das inklusive Fußballturnier in Marienhafe: Ines Chilla, Carsten Wagenaar, Robin Stix und Bernhard Schwitters. Es fehlt: Horst Peters. Foto: Stefan Bergmann ©
Osteel/Marienhafe Es ist schon ein ganz spezielles Turnier, das vom 14. bis 16. Juli in der Kurt-Knippelmeyer-Halle in Marienhafe über die Bühne geht. Und auch wieder nicht.
Das Kinderhaus Osteel organisiert ein inklusives Fußballturnier. Es gibt nur eine Regel: Jeder kann sich anmelden, jeder kann spielen. „Ob mit oder ohne Behinderung, das ist uns völlig egal“, sagt Robin Stix, einer der Organisatoren. Inklusion heißt: Keine Sonderrolle für Menschen mit Behinderungen, kein In-Watte-packen, keine übertriebene Hilfe bei Tätigkeiten, die die Menschen ganz gut allein können. Zum Beispiel: Fußballspielen.
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Gestern früh saßen Robin Stix, Carsten Wagenaar, Bernhard Schwitters und Ines Chilla zusammen, um das Konzept zu erläutern. Wobei: Viel zu erläutern gab es eben gar nicht, weil es ein ganz normales Fußballturnier werden soll.
An drei Tagen wird in dreistündigem Rhythmus gespielt, Anmeldungen können bereits jetzt über die Homepage des Turniers erfolgen (www.inklusionscup-brookmerland.de).
In den Turnieren spielen vier gegen vier Spieler. Wer sich nicht direkt als Mannschaft anmeldet, wird vom Orga-Team anderen Spielern zugelost.
Ob man eine Behinderung hat oder nicht, ist nur einmal kurz wichtig, nämlich beim Ankreuzkästchen auf der Homepage. Danach nicht mehr. Inklusion eben. Das Turnier in Marienhafe soll auch zeigen, dass es geht und wie es geht. Wie Menschen mit Behinderungen in Sportvereinen aktiv sein können, ohne dass es für den Verein einen Riesen-Aufwand bedeutet. Stix und seine Mitstreiter zielen insbesondere auf die örtlichen Vereine TuRa und Turnverein Marienhafe. Deswegen wird der Gesamterlös des Inklusionsturniers auch an diese beiden Vereine fließen, um deren Jugendarbeit zu stärken und wohl auch, um sie zu animieren, sich der Inklusion zuzuwenden.
Das Kinderhaus Osteel ist eine Wohneinrichtung für Kinder und Jugendliche mit seelischen oder geistigen Behinderungen. Zurzeit gibt es 49 Wohnplätze und 40 Mitarbeitende. Das Heim finanziert sich aus staatlichen Geldern und Spenden, es ist als eingetragener Verein organisiert und darf deswegen keine wesentlichen Überschüsse anhäufen.
Das Turnier soll laut Organisator Robin Stix auch ein Freizeit-Angebot für Menschen mit Behinderungen sein.
„Denn in dem Bereich sieht es in Ostfriesland noch sehr schlecht aus“, sagt er, „dabei geht es noch nicht einmal um Spezial-Angebote für Menschen mit Behinderungen. Sondern nur um inklusive Aktivitäten.“