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27. August 2024, 06:30 Uhr

Exotischer Raupen-Fund in Berumbur

Eine leuchtend gelbe Raupe des Totenkopfschwärmers fand ein Paar im heimischen Garten. Dabei leben die Tiere eigentlich gar nicht hier, sondern deutlich weiter südlich.

Lesedauer: ca. 2min 00sec
Knallig gelb mit blau-schwarzem Muster: Die Raupe des Totenkopffalters ist hübsch anzusehen – und ungefährlich. Foto: privat

Knallig gelb mit blau-schwarzem Muster: Die Raupe des Totenkopffalters ist hübsch anzusehen – und ungefährlich. Foto: privat ©

Berum Da staunten Gabriele Franken und Peter Haeger aus Berumbur nicht schlecht: Am Sonntag fanden sie in ihrem Garten die Raupe eines Totenkopfschwärmers. „Ich hielt das erst für ein Stück Kordel“, sagte Franken im KURIER-Gespräch. Die auffällig gelbe Raupe des Nachtfalters war rund fünf bis sechs Zentimeter groß – und wies auf dem Rücken ein blau-schwarzes Muster auf.

Franken und Haeger bugsierten das Tier kurzerhand in eine Plastikschale und setzten es – nachdem sie Fotos und Videos gemacht hatten – letztlich am Kiessee aus. „Töten wollten wir das Tier nicht“, erklärten sie. Und dafür hätte es auch gar keinen Grund gegeben. Zwar ist der Totenkopfschwärmer in Ostfriesland nicht heimisch, doch immer mal wieder kommen einzelne Tiere in unseren Gefilden vor. Ihren eigentlichen Lebensraum haben Falter und Raupen in den Tropen Afrikas, im Nahen Osten sowie im Mittelmeerraum. „Seine Verbreitung reicht im Osten von der Türkei bis in den Nordosten des Irans sowie in die Ukraine, nach Turkmenistan, Kuwait und Saudi-Arabien“, heißt es zudem bei Wikipedia.

Als Wanderfalter ist es beim Totenkopfschwärmer allerdings auch nicht unüblich, dass er weiter nach Norden gelangt. Über Frankreich und Italien gelangen die fliegenden Insekten dann mitunter auch nach Nordeuropa. Selbst auf Island und im Norden Russlands wurden schon Exemplare gesichtet.

Die Wintertemperaturen hierzulande sind für die Raupen allerdings zumeist zu niedrig, sodass sie den Winter nicht überleben und die Tiere erst im Folgejahr wieder als Wanderfalter auftreten.

Ungiftig – aber hübsch anzusehen

Auch wenn es die leuchtend gelbe Farbe vielleicht vermuten lässt: Giftig sind die Raupen des Totenkopfschwärmers nicht. Bis zu 13 Zentimeter groß können die Raupen des Falters werden, sind sie in Gefahr, können sie sogar Laute von sich geben: Durch das Aneinanderreiben ihrer Kauwerkzeuge entstehen hörbare, knisternde Geräusche.

Vornehmlich ernähren sich die Raupen des Totenkopfschwärmers von Kartoffelpflanzen, aber auch Liguster, Sommerflieder, Engelstrompete, Tollkirsche oder Olive stehen auf dem Speiseplan.

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