Norden Als Michel Boris Boateng nach gut 50 Minuten im Strafraum am höchsten steigt und zum 2:1 für den FC Norden einköpft, kippt die Partie der Fußball-Bezirksliga zugunsten des Gastgebers. Bis dahin, vor allem in der ersten Hälfte, waren die Gäste aus Hinte durchaus auf Augenhöhe und hätten mit etwas mehr Glück zum Ende der ersten Hälfte sogar führen können. Am Ende mussten sie den Nordern zu deren 3:1-Erfolg gratulieren.

„Das waren wichtige drei Punkte“, sagte ein erleichterter FCN-Trainer Bernd Buß nach der Partie am Freitagabend auf dem B-Platz des Jahnstadions. Sein Urteil: „Verdient, auch in der Höhe.“ Womit er sicher recht hatte. Die Gastgeber waren besonders ab besagter 50. Minute jederzeit Herren des Geschehens. Der immer agile Karsten Fröhlich, der sein Team in der ersten Hälfte nach einem an ihm verschuldeten Foulelfmeter in Führung geschossen hatte (10.), setzte mit einem Alleingang auf der rechten Flügelseite und sattem Schuss unten ins lange Eck auch den Schlusspunkt zum 3:1 (82.).

„In der zweiten Halbzeit haben wir völlig den Faden verloren“, konnte sich ein nachdenklicher Hinte-Trainer Matthias Voss nicht erklären, warum seine Akteure nicht an das anknüpfen konnten, was sie im ersten Durchgang gezeigt hatten. Als Joergen Klingenberg und Juri Kiefel die Norder Abwehr durchaus mal in Verlegenheit gebracht hatten und Klingenberg die Norder Führung nach einer guten halben Stunde egalisiert hatte. Nach einer Ecke kriegten die Norder das Leder nicht aus der Gefahrenzone, und Klingenberg nutzte das allgemeine Gewusel zum Ausgleich. Der zu diesem Zeitpunkt vollauf verdient war. Tatsächlich hatten die Gäste sogar die besseren Möglichkeiten bis zur Pause. Tim Benjamins hatte gleich zweimal die Chance zur Führung.

Nach dem Seitenwechsel sorgte neben Karsten Fröhlich vor allem Carsten Marek vorn für Wirbel auf der FC-Seite. Und nach dem 2:1-Führungstreffer, als Boateng die Freistoßhereingabe von Fröhlich perfekt verwertete, hatte Joris Kosin früh das 3:1 auf dem Fuß, verzog aber knapp. Es war jetzt die Zeit des FC, Hinte kam so gut wie gar nicht mehr gefährlich nach vorn. Allein: Die Norder machten oft nicht genug aus den sich bietenden Möglichkeiten. Abseitsstellungen, eher halbherzige Vorstöße nach vorn – keine Frage, der Gastgeber hatte die Begegnung jetzt jederzeit im Griff, ohne aber wirklich zu glänzen. Auf dem Platz wurde es durchaus rauer. Schiedsrichter Waldemar Schwab versuchte, die Wogen mit beruhigenden Worten zu glätten. Zückte aber doch die Ampelkarte gegen Eugen Keller (84.), als der ungestüm von hinten attackierte.

Die Überzahl nutzte den Gästen allerdings nichts mehr. Sie hatten vielmehr Glück, dass Duncan Brümmer in der Nachspielzeit nicht mit Rot vom Platz musste. Er hatte – so sahen es viele am Spielfeldrand – als letzter Mann Karsten Fröhlich unweit des eigenen Strafraums gefoult. Schwab war gnädig. Er zückte nur gelb. ish

FC Norden: Buß, Boateng, Fröhlich, Kosin (85. Topcu), Keller, Marek, Perquku (46. Fischbach), Mennenga, Giesenberg, Schmidt, Akbas.

TuS Hinte: Dietrich, Hiahemzizou, Dirksen (13. Garen, 80. Dirks), Rehn (74. van Grieken), Gerjets, Brümmer, Janssen, Kiefel, Benjamins, Janssen (74. Hammad), Klingenberg.

Tore: 1:0 Fröhlich (FE, 10.), 1:1 Klingenberg (31.), 2:1 Boateng (51.), 3:1 Fröhlich (82.).