Feuerwehr Brookmerland: Kaputte Fahrzeuge zwingen zur Neuplanung
Wegen defekter Fahrzeuge muss die Samtgemeinde Brookmerland improvisieren. Verschiebungen und Neuanschaffungen sollen die Einsatzbereitschaft sichern.
Lesedauer: ca. 2min 48secLeezdorf/ Upgant-Schott Ein Unglück kommt selten allein. Das gilt aktuell auch bei den Feuerwehren im Brookmerland: Denn das Löschgruppenfahrzeug LF8 der Ortsfeuerwehr Upgant-Schott und das wasserführende Fahrzeug TSF-W der Ortsfeuerwehr Leezdorf sind nicht mehr einsatzfähig. Damit der Brandschutz in der Samtgemeinde aber weiter gewährleistet werden kann, hat die Samtgemeinde angefangen, „Bäumchen wechsel dich“ mit den Fahrzeugen der Feuerwehren zu spielen. Denn eine Reparatur der kaputten Fahrzeuge sei keine wirtschaftliche Lösung, so Brookmerlands Ordnungsamtsleiter Guido Feldmann.
Sicherheitsprüfung nicht bestanden
Dass das LF8 der Ortsfeuerwehr Upgant-Schott abgängig ist, sei der Samtgemeinde bewusst. Denn das bereits 1991 angeschaffte Fahrzeug hätte gemäß dem Bedarfsplan bereits 2011 durch eine Neuanschaffung ersetzt werden müssen. Bisher sei es jedoch weiterhin von der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) in Georgsheil für einsatzfähig erklärt worden.
Bisher. Denn laut dem Mängelbericht, welcher dem KURIER vorliegt, ist der Aufbau gerissen, der Rahmen verformt und das Fahrgestell verrostet, sodass die Einsatzbereitschaft nicht mehr zugesichert werden konnte. Entsprechend ist das LF8 seit dem 18. Oktober nicht mehr in Betrieb.
Das sei zwar ein Problem für die Ortswehr, so Feldmann, aber die grundlegende Einsatzbereitschaft sei eingeschränkt, da die Mindestanforderungen an eine Stützpunktfeuerwehr nicht mehr erfüllt werden.
Ähnlich sieht es in Leezdorf aus. Denn die Einsatzrichtlinien sehen vor, dass es in jedem Einsatzgebiet mindestens ein wasserführendes Fahrzeug geben muss. Da jedoch der 800-Liter-Wassertank des TSF-W gerissen ist, sei dies nicht mehr gegeben, so Feldmann. Die Reparatur sei zwar möglich, würde jedoch rund 20 000 Euro kosten. „Die Feuerwehrkameraden überlegen, selbst in Eigenregie zu flicken“, bestätigt Feldmann. Das könne aber keine dauerhafte Lösung sein.
Fahrzeuge müssen neu verteilt werden
Damit möglichst keine Einschränkungen in einem Notfall entstehen, wurden der Samtgemeinde in einem Umlaufbeschluss die aktuelle Lösung und Vorschläge zu entsprechenden Neuanschaffungen vorgestellt. Denn der bisherige Bedarfsplan berücksichtigt nicht den Ausfall von zwei Feuerwehrfahrzeugen.
Wie in einem Karussell geht es dabei teilweise in die Runde. Das TSF der Feuerwehr Osteel wird vorübergehend in Upgant-Schott stationiert. Gleichzeitig wird Osteel jetzt zu jedem Einsatz der Feuerwehr Leezdorf alarmiert, sodass eine eingeschränkte Einsatzbereitschaft auch hier sichergestellt werden kann. Darum wird auch der Mannschaftswagen (MTW) aus Marienhafe nach Osteel verlegt, um die Feuerwehrleute zum Einsatz bringen zu können. Wenn der Umlaufbeschluss so angenommen wird, wie Feldmann es sich vorstellt, wird bei den Neuanschaffungen ebenfalls von dem ursprünglichen Bedarfsplan abgewichen: So soll die Feuerwehr Brookmerland Nord, bestehend aus den Wehren Osteel und Leezdorf, ein mittleres Löschfahrzeug (MLF) für 350000 Euro erhalten. Dies ist ein Staffelfahrzeug für fünf Personen und ist ausreichend bestückt, um die Einsatzbereitschaft sicherzustellen. Wie geplant, wird für das schrotte LF8 ein LF20 angeschafft – allerdings für die Feuerwehr Marienhafe. Aber es soll in Upgant-Schott stehen, bis das neue LF 20 da ist.
Deren TLF (ein Löschfahrzeug mit drei Sitzplätzen) wiederum wird in Upgant-Schott platziert und ersetzt damit das LF8. Upgant-Schott verfügt zusätzlich über ein HLF mit neun Sitzplätzen und kann so mit dem TLF die Anforderungen an eine Stützpunktfeuerwehr erfüllen.
Die Gelder für die Neuanschaffungen kommen dabei nicht aus dem Budget für die laufenden Kosten der Feuerwehren, wie Feldmann betont. Die Planung zur Brandsicherung steht, jetzt muss nur noch die Zustimmung durch die Politik erfolgen. Die Gemeinde als Träger der Feuerwehr ist für den Brandschutz verantwortlich und entsprechend in der Pflicht, Ausrüstung für die Feuerwehr in einem angemessenen Maß vorzuhalten. Daher sind diese Kosten auch ungeplant abseits des bestehenden Haushaltes zu tragen.