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6. Juni 2024, 09:00 Uhr

Finanzierung für Radweg ist gesichert

Das Land Niedersachsen hat jetzt zugesagt, dass die Baukosten für den Radweg übernommen werden

Lesedauer: ca. 2min 34sec
Finanzierung für Radweg ist gesichert

Norden Ganze 17 Jahre lang haben die Anwohner für einen Radweg von Norden nach Ostermarsch gekämpft – jetzt ist ihr Ziel einen wesentlichen Schritt vorangekommen. Wie die Stadt jetzt mitteilt, hat das Land Niedersachsen in der vergangenen Woche die Übernahme der Baukosten von geschätzt 1,5 Millionen Euro zugesichert.

Manfred Placke ist Ortsvorsteher von Ostermarsch und Mitglied im Rat der Stadt Norden. Er ist von Beginn an treibende Kraft beim Bemühen um einen Radweg entlang der L5, ebenso wie der 2022 gegründete Verein Bürgerradweg Ostermarsch. Nach einem Termin vor Ort im März 2023 mit Landrat Olaf Meinen und Olaf Lies (niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung), bei dem der Verein bekräftigte, bei Grunderwerb und der baulichen Umsetzung die lokalen Verwurzelungen und Vernetzungen zu nutzen und eng mit der Stadtverwaltung zusammenzuarbeiten, kam Bewegung in die Sache.

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Wenn ein Landesradweg zum Bürgerradweg werden soll, müssen die Grundstücksankäufe durch ehrenamtliches Engagement zustande kommen. Placke hat alle Anwohner befragt, die am zukünftigen Radweg wohnen oder Ländereien haben und nahezu alle sind bereit, ein Stück ihres Landes abzugeben. Die Stadt Norden bestätigte dazu dauerhaft die Unterstützung für das Projekt, das neben dem Alltagsverkehr auch die touristische Erschließung Ostfrieslands fördere.

Knapp ein Jahr später kam nun die Finanzierungszusage vom Land und die tatsächliche Planung und Realisierung des Radweges kann endlich in Angriff genommen werden. „Das nimmt eine Last von unseren Schultern, denn ein Kilometer Radweg kosten rund 500000 Euro. Wir rechnen hier also mit Baukosten von 1,5 Millionen“, so Manfred Placke. In seinem Schreiben vom 30. April 2024 sprach Landes-Wirtschaftsminister Olaf Lies dem Verein und dem Ersten Vorsitzenden Siegbert Schumann seine Anerkennung für das besondere bürgerliche Engagement aus und gab die Zusage, dass das Land Niedersachsen mit einem rechtskräftigen Planfeststellungsbeschluss die Baukosten für den Radweg an der L5 zu 100 Prozent tragen werde und diesen nach Fertigstellung in seine Baulast übernehme.

Die Stadt Norden als Kommune muss nun ins geforderte Planfeststellungsverfahren gehen und anschließend ein Planungsbüro beauftragen. „Das dauert zwar leider seine Zeit, vielleicht auch noch ein bis zwei Jahre, aber das sind konkrete Abläufe auf der Zielgeraden zum finalen Baubeginn“, freut sich der Bürgermeister gemeinsam mit den Vereinsmitgliedern im Rathaus.

Stichwort Bürgerradweg

Bei einem Bürgerradweg schließen sich ein örtlicher Bürgerverein und die Gemeinde zusammen, um einen Radweg an einer Landesstraße zu planen. Neben den Planunterlagen schaffen sie auch die wesentliche Grundlage zum Bau – durch die Bereitstellung der notwendigen Grundstücke. Wenn das Baurecht vorliegt, baut das Land Niedersachsen den Radweg und übernimmt ihn anschließend in seine Baulast. Von besonderer Bedeutung für das Projekt sind engagierte Bürger vor Ort. Sie können selbst die Initiative ergreifen. Indem sie zum Beispiel einen Lückenschluss im Radwegenetz bei ihrer Kommune anregen und gegebenenfalls bereits die erforderlichen Grundstücke dafür zur Verfügung stellen. Mit anpacken lautet die Devise später ebenso, wenn ein Radweg schließlich realisiert wird. Zum Beispiel dann, wenn Boden abgetragen oder eine Schottertragschicht eingebaut werden muss.

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