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8. Januar 2024, 07:00 Uhr

Förderverein des UEK sucht verzweifelt nach mehr Unterstützung

Die Mitglieder sind gefrustet und fühlen sich nicht ernstgenommen vom Träger. Wie soll es weitergehen?

Lesedauer: ca. 2min 16sec
Der Förderverein der UEK Norden beklagt mangelnde Unterstützung, insbesondere durch die Politik. Foto: Irmi Hartmann

Der Förderverein der UEK Norden beklagt mangelnde Unterstützung, insbesondere durch die Politik. Foto: Irmi Hartmann © ish

Norden Frust hat sich breitgemacht, sehr viel Frust. „Wir laufen gegen Beton!“, war zu hören, „wir werden nicht ernst genommen“, „Versprechen werden gebrochen“ und „es gibt bestenfalls wohlwollendes Zuhören“. In der Hauptversammlung des Fördervereins der Ubbo-Emmius-Klinik (UEK) Norden mit anschließender Diskussion gemeinsam mit interessierten Gästen machte sich Verzweiflung breit.

Seit über zehn Jahren setzt sich der Verein für die Belange des Norder Krankenhauses ein, aber mittlerweile, das wurde kürzlich auf der jüngsten Sitzung unter der Leitung von Axel Schönian deutlich, fühlen sich die Verantwortlichen ausgelaugt von etlichen Teilnahmen an Ausschuss- und Ratssitzungen, von immer wieder gestarteten Anfragen in alle Richtungen, vom Organisieren etlicher Info- und auch Demonstrationsveranstaltungen, vom Zusammentragen aktueller Nachrichten und Meldungen. Denn sie haben das Gefühl, dass alles verpufft, was sie anleiern, was sie in Gang setzen wollen. Und: „Wir werden belogen“, kam es mehr als einmal im Rahmen des Treffens in dieser Woche. Niemand kümmere sich, niemand übernehme Verantwortung und: „Der Träger interessiert sich nicht.“

Hart ins Gericht gingen die Teilnehmer an dieser Art des Runden Tisches insbesondere mit der Politik, die in keiner Form aktiv werde. „Es gibt Versprechungen, und nachher wird das Gegenteil gemacht“, beklagten sich Vereinsmitglieder. Das sei keine demokratische Kultur.

Niemand wisse derzeit wirklich, was die besagte Umwandlung für Norden in der Praxis bedeute: „Man baut ab ohne adäquaten Ersatz, das geht nicht. Wo ist das Versorgungszentrum, das auch versorgt?“ Es sei aber enorm wichtig, beispielsweise weiter in Norden ambulantes Operieren vorzuhalten mit entsprechenden Belegbetten – Chirurg und Anästhesist seien noch hier, aber „es passiert nichts“, monierte Schönian – der Träger kümmere sich nicht.

Beinahe neidisch blickten die Mitglieder des Fördervereins auf die jüngsten Aktionen der Landwirte, die mit ihren Protestaktionen die Bundesregierung dazu gebracht, die jüngst getroffenen Maßnahmen erneut zu prüfen und geplante Kürzungen zumindest teilweise zurückzunehmen. Wie aber die Einwohner des Altkreises Norden stärker aufrütteln, für eine adäquate medizinische Versorgung auf die Straße zu gehen, dauerhaft zu protestieren?

Eine wirkliche Lösung konnte am Abend nicht gefunden werden, aber es wurden verschiedene Maßnahmen diskutiert, wie die Bevölkerung rundum motiviert werden könnte. Ziel sei es, mehr Aufmerksamkeit zu erhalten. Deutlich wurde, wie tief die Enttäuschung überall sitzt – und die Sorge, ja die Angst, dass es eine angemessene medizinische Versorgung für alle, die im Altkreis Norden wohnen, jetzt und so lange, bis eine Zentralklinik in Betrieb genommen werden kann, nicht gewährleistet ist.

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