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5. Juni 2024, 09:00 Uhr

Frauendenkmäler aus der Spraydose

Bis Ende des Monats sind zahlreiche Abbildungen im Chorumgang der Ludgerikirche zu sehen

Lesedauer: ca. 2min 42sec
Frauendenkmäler aus der Spraydose

Norden Pastorin Traute Meyer von der Ludgerikirchengemeinde war es wohl, die das Motto des Abends – vielleicht sogar der ganzen Ausstellung – an diesem Abend vorgab: „Ich hoffe, dass wir mit dieser Ausstellung die Lebensgeschichten von Frauen neu in den Blick nehmen können.“ Und ja – das ist möglich. Seit Freitagabend ist im Chorumgang in der Ludgerikirche Norden die Ausstellung der Künstlerin Frauke Beeck zu sehen: „Ein Denkmal ist nicht genug“. Gezeigt werden zahlreiche Motive von Frauendenkmälern, die die Künstlerin nicht einfach abgemalt, sondern gesprayt hat. Allein dadurch erhalten alle Denkmäler quasi einen neuen Anstrich, werden in das Hier und Heute transformiert. Und sie geben Anlass zur Diskussion.

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Bereits seit einem Jahr in der Planung

Zu Beginn der Ausstellung hatte Elke Kirsten, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Norden, erklärt, dass sie vor etwa einem Jahr die Idee gehabt hatte, diese Ausstellung nach Norden zu holen. Anlass sei ein doppelter zehnter Geburtstag gewesen, der des Frauenortes Recha Freier in Norden und der des Runden Tisches des Lebendigen Frauenkalenders, bei dem Gleichstellungsbeauftragte der Städte der ostfriesischen Halbinsel Veranstaltungen anbieten. So sei sie auf die Ausstellung von Frauke Beeck gestoßen. Ihre Ausstellung mache deutlich, dass es „ganz viele Frauen gibt, die ganz viel Gutes getan haben“. Die stellvertretende Bürgermeisterin Dr. Kerstin Weinbach freute sich sehr, dass die Künstlerin Frauke Beeck das Thema aufgegriffen hat: „Ich wünsche der Ausstellung eine hohe Besucheranzahl.“

Frauke Beeck stellte den gut 40 Gästen der Ausstellungseröffnung die Bilder bei einem Rundgang vor. Sie bezeichnet sich selbst als „Sprayerin“. Die Bilder habe sie in Acryl gesprayt. Zwischen manchen Bildern hängen Metallplatten, die Ansichten der Bilder besonders in Szene setzen, wie zum Beispiel die Hände der Zitronenjette aus Hamburg. Die Spraybilder haben leuchtende Farben, wie Neongelb oder Neongrün. In dieser Ausstellung sind zum ersten Mal auch Frauen-Denkmäler aus Niedersachsen zu sehen, wie zum Beispiel das der Maria von Jever oder dass der Foelke Kampana. Und auch unbekannte Frauen können auf einem Denkmal betrachtet werden, zu sehen, wie das von Tant Dientje in Ditzum oder Liesel Aussen in Leer. Es ist jedem Besucher der Ausstellung zu raten, das Heftchen „Frauensleute – Spraybilder“ Niedersachsen in die Hand zu nehmen, das auf einem Tisch ausliegt. Erst hier kann man die Lebensläufe der Frauen nachlesen, werden dadurch die Bilder interessanter.

Schüler können selbst Kunstwerke gestalten

Veranstaltende der Ausstellung sind neben der Gleichstellungsbeauftragten die Kirchengemeinde Ludgeri, die Küstenfrauen Norden, das Mehrgenerationenhaus Norden und die Kunstschule Norden. Diese bietet Schülern an, dass sie selbst ein eigenes Kunstwerk gestalten. Da die Ausstellung finanziert wird durch die Sparkassen-Stiftung Aurich-Norden und die Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Aurich, ist das Angebot kostenfrei.

Es ist schon besonders, gesprayte Bilder im historischen Chorumgang der Ludgerikirche zu sehen – hier trifft alte auf neue Kunst – und genauso besonders war die musikalische Untermalung der Ausstellung. Cedric Janssen spielte mit der Flöte, besonders beeindruckend, als er die Sopran- und die Alt-Blockföte gemeinsam spielte.

Die Ausstellung „Ein Frauendenkmal ist nicht genug“ ist zu sehen bis 30. Juni, geöffnet hat die Ausstellung im Chorumgang der Ludgerikirche Norden dienstags bis freitags von 10 bis 12 Uhr und von 15 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos.

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