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Erstellt:
14. August 2024, 18:00 Uhr

Garantie für Grünflächen?

Der Bauauschuss stimmt Aufstellung eines Bebauungsplans zu, hat aber eine wichtige Anmerkung.

Lesedauer: ca. 2min 27sec
Bäume

Rückseitig der Gebäude am unteren Neuen Weg befindet sich der Parkplatz, umsäumt von zahlreichen Bäumen, der nach dem Willen der Politik bei der Überplanung besonders geschützt beziehungsweise beachtet werden soll. © Nina Lehmann

Norden Das Areal zwischen dem unteren Neuen Weg und der Heringstraße soll in den nächsten Jahren neu entwickelt werden. Die Norder Bau und Grund Immobilien als Eigentümerin beziehungsweise Verwalterin der Fläche im Auftrag ihrer Muttergesellschaft, die Sparkasse Aurich-Norden, möchte die bestehende städtebauliche Struktur weiterentwickeln. Hierbei sollen gewerbliche Nutzungen, hauptsächlich im Erdgeschoss, und darüber hinaus vornehmlich Wohnungen geschaffen werden. Im Inneren des Plangebietes soll eine öffentlich zugängliche hof- beziehungsweiseplatzartige Situation geschaffen werden.

Der Bau- und Sanierungsausschuss befasste sich am Dienstagnachmittag mit dem Antrag, den bestehenden Bebauungsplan 102 Neuer Weg im südwestlichen Teil zu ändern und als Bebauungsplan der Innenentwicklung im beschleunigten Verfahren aufzustellen. Grundsätzlich fanden die Ausschussmitglieder auch Gefallen daran, dass gerade im unteren Neuen Weg im Bereich der Hausnummern 70 bis 76 investiert werden soll. Seit Jahren leerstehende Ladenlokale und eine nicht mehr ansprechende Bausubstanz seien „ein Teil der Problemzonen, die man damit in den Griff bekommen könne“, sagte Stadtbaurat Christian Pohl. Zudem würde durch die Entwicklung des Gebiets neuer Wohnraum geschaffen, der nach wie vor dringend gebraucht würde. „Für mich ist das eines der schönsten Projekte“, so Pohl.

Grundsätzlich sei geplant, das Gebiet unter Beibehaltung der vorhandenen Gebäudestruktur zu überplanen. „Wir prüfen den Gebäudebestand und wissen bereits heute, dass nicht jedes Gebäude erhalten werden kann“, sagt Geschäftsführer Werner Peterssen auf Anfrage dieser Zeitung. Sicher sei aber, dass entlang des Neuen Wegs im Erdgeschoss Gewerbeeinheiten sowie im hinteren Bereich Wohnraum entstehen soll. Außerdem muss ausreichend Parkfläche für die Einheiten vorgehalten werden, die von der Heringstraße zugänglich sein werde – so wie der derzeitige öffentliche Parkplatz.

Eben dieser besitzt eine großzügige Vegetation. Entlang der Grundstücksgrenze stehen viele hochgewachsene Bäume. Hecken und Sträucher bilden eine naturnahe Grenze zum Straßenverlauf. Diese Begrünung soll nach dem Willen der Politik besonders geschützt und möglichst erhalten werden – das wurde per Protokollnotiz festgehalten. Wolfgang Sikken (CDU) nannte den Platz „eine grüne Lunge in der Innenstadt“, die nicht verloren gehen dürfe. Daher sei besonderes Augenmerk auf den Erhalt der Bäume zu setzen. Das untermauerte auch Helmut Fischer-Joost (Grüne): „Große Bäume sorgen für ein angenehmes Klima und kühlen die Luft.“

Ohne erneut besonders auf den Schutz der Begrünung einzugehen, signalisierte auch Wolfgang Hinrichs (SPD) die Zustimmung seiner Partei. Lediglich Sven Rogall (CDU) scherte erneut aus der ansonsten sachlich geführten Diskussion aus, sagte, dass ihm „das Grün dort egal sei“.

Wann die Änderung des Bebauungsplans rechtsgültig und erste konkrete Pläne der Eigentümerin als Antragstellerin vorgelegt werden können, ist aktuell noch völlig offen. Nach der Zustimmung des Bauausschusses muss zunächst noch der Verwaltungsausschuss am 21. August sowie der Rat der Stadt am 27. August der Aufstellung zustimmen. Zumindest finanziell stellt das Vorhaben kein Risiko für die Stadt dar: Die Planungskosten muss die Antragstellerin tragen.

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