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22. November 2023, 06:00 Uhr

Geisterschiff kommt nach Norden ins Museum

Auto- und Spielzeugmuseum in Ostermarsch wird neuer Heimathafen der „Wibo“

Lesedauer: ca. 2min 11sec
Geisterschiff kommt nach Norden ins Museum

Norden Derzeit ist Norderney um eine Attraktion reicher. Die kürzlich am Weststrand der Insel gestrandete „Wibo“ (wir berichteten) liegt im Hafen auf dem Trockenen und wartet auf ihr weiteres Schicksal. Und das könnte derzeit kaum besser sein. Weil die Hafenbehörden den eigenwilligen Umbau eines 75-jährigen Skippers aus Freiburg nicht mehr auf See beziehungsweise in ihren Häfen sehen wollen, laufen derzeit die Planungen für eine Überführung auf das Festland.

Dort soll das „Geisterschiff“ einen neuen Heimathafen bekommen und zukünftig als Exponat die Ausstellung des Automobil- und Spielzeugmuseums in Ostermarsch ergänzen. Zunächst war zwar geplant, dass der Skipper sein Schiff wieder fahr- und seetüchtig machen wollte, doch von diesem Plan nahm er offenbar Abstand. Ein Sprecher des Museums teilt auf KURIER-Anfrage mit, dass das eigenwillig aussehende Schiff dauerhaft die Sammlung in Ostermarsch ergänzen werde. „Was bei uns einmal Platz gefunden hat, bleibt in der Ausstellung, bis es zerfällt“, so der Sprecher.

Bis die „Wibo“ – der Name stammt vom verbauten Basisschiff der niederländischen Werft Bouw van Wijk – zum Automobil- und Spielzeugmuseum kommt, werden allerdings noch einige Tage vergehen. Zunächst muss der aufwendige Transport geklärt werden, der mittels Tieflader erfolgen soll. Dieser kann bei den aktuellen Bodenbeschaffenheiten aber nicht bis an das Schiff heranfahren. Erst wenn das Erdreich trockener und somit belastbarer ist, kann die Verladung am Hafen beginnen. Anschließend soll es auf eine Autofähre der Reederei Frisia gehen. Während die Höhe kein Problem darstellt, ist die Breite des Schiffs von vier Metern eine ordentliche Herausforderung. So darf der Transport nur mit einer Sondergenehmigung auf Reise gehen.

Die „Wibo“ mit bisherigem Heimathafen Hooksiel war am 6. November auf Norderney gestrandet. Grund war der Ausfall des Motors und der Ruderanlage, sodass das manövrierunfähige Schiff letztlich durch Wind und Strömung auf den Weststrand der Insel gedrückt wurde. Dort wurde die abenteuerlich anmutende Stahljacht schnell zu einem beliebten Fotomotiv. Auch Fernsehteams aus ganz Deutschland kamen nach Norderney.

Während anfangs noch auf ein besonders hohes Hochwasser gehofft wurde, um das Boot zurück ins Wasser zu holen, kam schnell die Bergung per Kran ins Spiel. Dieser wurde am 10. November tätig und hob den Havaristen in kürzester Zeit auf einen Trailer. Seither liegt das Schiff im Hafen auf dem Trockenen.

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