Ostfriesland Exakt 13024 Tickets sind bei den diesjährigen Gezeitenkonzerten verkauft worden. Das ist die zweitbeste Marke in der Geschichte des Festivals. „Vermutlich wären bei etwas besserem Wetter noch mehr Leute zu den Open-Air-Veranstaltungen gekommen“, meinte der künstlerische Leiter Matthias Kirschnereit am Montag auf einer Pressekonferenz. „Dann hätten wir unseren Rekord sogar geknackt.“ Allerdings fiel die Bilanz auch so rundum positiv aus.

Allein 20 der insgesamt 40 Konzerte waren ausverkauft. „Das hatten wir vorher noch nie“, freute sich der Leiter des Festival-Organisationsteams Raoul-Philip Schmidt. „Und das galt nicht nur für die großen Namen wie Daniel Hope, Jan Vogler oder Katja Riemann, sondern auch für alle Gipfelstürmer-Konzerte, wo wir die aufstrebenden Stars von morgen vorstellen.“ Ebenso gut angenommen worden sind einige neue Angebot wie z.B. eine Opern-Gala, weshalb es davon in den nächsten Jahren eine Fortsetzung geben soll. Dass gleich acht Open-Air-Konzerte auf dem diesjährigen Programm standen, war angesichts des regnerischen Wetters durchaus eine gewisse Herausforderung. „Letztlich mussten wir lediglich ein einziges davon in die Halle verlegen“, berichtete Raoul-Philip Schmidt. „Die restlichen sieben Konzerte haben wird wie geplant durchgezogen, was uns teilweise ganz schön ins Schwitzen gebracht hat. Bei Tom Gaebel und dem Bundesjazzorchester mussten wir für deren Auftritt am Sonntag beispielsweise bereits am Montag zvor die Entscheidung treffen, ob wir es denn nun tatsächlich draußen oder doch lieber drinnen machen wollen. Am Ende waren wir froh, dass es geklappt hat und wir wieder einen Auftritt im Van-Ameren-Bad hatten.“

Der künstlerische Leiter Matthias Kirschnereit zeigte sich vor allem fasziniert von der Begeisterungsfähigkeit sowohl vor wie auf der Bühne. „Ich habe mehrfach gespiegelt bekommen, dass das Programm in diesem Jahr als besonders ausgewogen und interessant empfunden worden ist“, so Kirschnereit auf der Pressekonferenz am Montag. „Die Mischung war wirklich gelungen. Wir hatten internationale Stars, die teils zum wiederholten Male bei uns zu Gast waren, aber auch ein Barockkonzert oder das Komponistinnen-Porträt von Konstantia Gourzi, das auch quasi ausverkauft war.“ Ähnlich positives Feedback kam von den Künstlerinnen und Künstlern. Die meisten „haben es irrsinnig genossen, bei den Gezeitenkonzerten zu spielen“, wie Kirschnereit am Montag zu berichten wusste. „Die fanden das Publikum großartig und einzigartig. Manche hätten sich „wie auf Händen getragen gefühlt und wollen deshalb unbedingt wiederkommen.“, beschrieb der künstlerische Leiter die Atmosphäre. Das diesjährige Festival-Motto „Miteinander“ habe sich darin „aufs Schönste widergespiegelt“, so Kirschnereit. „Und was mir lange gar nicht bewusst war: 80 Prozent unseres Publikums kommt aus der Region. Das heißt, das Festival wird wirklich von den Menschen hier aus der Region getragen.“

Ein entscheidender Pluspunkt ist sicherlich, dass die Eintrittspreise trotz allgemein gestiegener Kosten und weniger werdenden Zuschüssen aus öffentlicher Hand nicht in entsprechendem Maße angehoben wurden. Damit das so bleibt, ist das Festival auf Sponsorengelder angewiesen. Aber auch da läuft es für die Gezeitenkonzerte momentan sehr gut. Gerrit Wilken vom Vorstand der Ostfriesischen Landschaftlichen Brandkasse als einer der Hauptsponsoren ließ auf der Pressekonferenz am Montag schon einmal durchblicken, dass sein Unternehmen das Festival weiterhin unterstützen wird. Der offizielle ehrenamtliche Wirtschaftsbeauftragte Dr. Jan Amelsbarg hat aktuell über 150 Förderer auf seiner Liste. Davon spendeten knapp zwei Drittel jeweils mindestens eine vierstellige Summe für bestimmte Konzerte. Auch der Freundeskreis der Gezeitenkonzerte um seine 1. Vorsitzende Heide Fritzsche wächst stetig und hat inzwischen die Marke von 900 Mitgliedern deutlich überschritten.