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21. Juni 2023, 08:00 Uhr

Granulat für Großheide

Ein Kunstrasenplatz soll auf einem Vereinsgelände in der Gemeinde entstehen. Der KURIER hat Infos, welcher Platz es werden könnte.

Lesedauer: ca. 2min 50sec
Granulat für Großheide

Dornum hat ihn bereits, ebenso die Gemeinde Hinte und auch das Brookmerland soll – aller Voraussicht nach – einen bekommen. Die Rede ist von einem Kunstrasenplatz. Während nahezu alle Kommunen im Altkreis Norden einen solchen Platz bereits für ihre Vereine vorhalten beziehungsweise aktuell planen, ist Großheide noch immer ein schwarzer Fleck auf der Kunstrasen-Landkarte. Das ruft die Fußballer der Gemeinde auf den Plan. Sie fordern, dass sich an der Situation endlich etwas ändert.

So stellte zuletzt der Vorsitzende des SuS Berumerfehn, Harald Schipper, die aktuellen Planungen des Arbeitskreises Kunstrasen vor. Am Arbeitskreis beteiligt sind alle Fußballvereine in Großheide und Gemeindevertreter. Während der Vorstellung der Planungen im Ausschuss der Gemeinde für Bürgerdienste, Schulen und Generationsangelegenheiten blieb eine Frage noch bewusst ausgeklammert: Wo in Großheide soll der Kunstrasenplatz errichtet werden? Hinsichtlich dieser Frage gibt es nach KURIER-Informationen nun neue Entwicklungen, die einen Standort wahrscheinlicher werden lassen. Doch der Reihe nach.

„Wir wissen, dass die Gemeinde kaum Geld hat. Aber wenn wir keinen Kunstrasenplatz bekommen, werden wir immer weiter abgehängt“, sagte Schipper während der Ausschusssitzung, zu der zahlreiche Fußballer erschienen waren. Er präzisierte: „Es kommt vor allem im Frühjahr und Herbst immer wieder zu Spielverlegungen, da die normalen Fußballplätze nicht bespielbar sind. Durch diese notwendigen Verschiebungen aber, werden die Plätze in ihrer eigentlich benötigten Regenerationszeit stark beansprucht. Das verursacht immer wieder einen hohen Pflegeaufwand und organisatorische Probleme“, so der Fußball-Funktionär. Die Folgen aus diesen Problemen wären zum einen eklatante Wettbewerbsnachteile und zum anderen würden sich immer weniger Jugendliche in den Vereinen anmelden. „Wir wollen die Kinder und Jugendlichen doch zum Sporttreiben in die Vereine locken. Wenn es immer wieder Probleme mit den Plätzen gibt und man nicht durchgängig im Jahr trainieren kann, ist das wenig attraktiv für junge Leute“, so Schipper.

Stefan Janssen, als Sprecher der Vereine ebenfalls Ausschuss-Mitglied, wurde noch deutlicher: „Die Kinder sollen doch nicht alle nur hinter den Spielekonsolen hängen. Es muss etwas passieren.“

Wie dieses von Janssen geforderte „Passieren“ finanziell umgesetzt werden kann, stellt sich der Arbeitskreis so vor: Anstatt dass die Gemeinde Großheide den Bau eines zentralen Kunstrasenplatzes vorantreibt – wie es seit 2018 öfter erfolglos versucht wurde – soll nun ein Sportverein die Planung für einen Platz auf seinem Vereinsgrundstück federführend übernehmen. „Wenn wir das Ganze auf einem bestehenden Platz vorantreiben, könnten wir Gelder vom Kreissportbund bekommen. Diese Möglichkeit hat die Kommune nicht. Zudem würde es massiv Geld sparen, wenn wir bestehende Infrastruktur für den neuen Platz nutzen“, so Schipper. Von den rund 1,2 Millionen Euro, mit denen für den Bau eines Kunstrasenplatzes auf einem gemeindeeigenen Grundstück bislang kalkuliert wurde, würden so noch rund 600 000 Euro übrig bleiben. „Hier fordern wir die Politik auf, uns bei dem Auftreiben weiterer Gelder zu helfen. Beispielsweise könnte die Gemeinde versuchen, Geld aus dem Leader-Programm zu bekommen. Die 600 000 Euro müssen doch irgendwie zu stemmen sein“, so Schipper.

Den Ausführungen Schippers folgend, votierten die Ausschuss-Mitglieder einstimmig für die Unterstützung der Gemeindeverwaltung bei der Fördergeld-Akquirierung. Die Frage, auf welchem Vereinsgelände konkret der Kunstrasenplatz – den alle Vereine nutzen sollen – entstehen soll, wollte nach der Ausschusssitzung niemand eine Antwort geben – verständlich, birgt sie doch allerhand Konfliktpotenzial.

Wie anfangs erwähnt, liegen dem KURIER nun aber Informationen vor, die einen Kunstrasenplatz-Bau beim SuS Berumerfehn wahrscheinlich werden lassen. Das dortige Problem, dass der Platz lediglich vom Verein gepachtet ist, was bei der Standort-Frage bislang nachteilig ausgelegt wurde, könnte sich nach KURIER-Informationen bald „lösen“.

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