Große Früchte, schöne Farbe: Apfelernte in Dornum
Herausforderungen, Erträge und Trends: Die Apfelernte auf dem Hof Poppinga ist im vollen Gange

Dornum Rote, dicke Bälle soweit das Auge reicht. Die einen hängen noch an den Bäumen, reifen etwas nach. Die anderen liegen zur Verarbeitung bereit in den Holzkisten, die sich auf dem Hof Poppinga in Dornum derzeit stapeln. Auf den Apfelplantagen unterwegs wird schnell klar: das Ostfriesland kann in diesem Jahr wieder mit reichlich Äpfeln versorgt werden. Etwas relativierend drückt es Obstbaumeister André Dekena aus: „Die Ernte in diesem Jahr ist durchschnittlich. Einige Sorten sind sehr voll, an anderen hängt gar nichts.“

Frostige Herbstnächte sorgen für besonders farbintensive rote Äpfel. © isp
Das sei dem 31-Jährigen zufolge aber auch ganz natürlich. Zum einen hätten gerade Apfelbäume eine ausgebildete Alternanz. Das bedeutet: In einem Jahr hängt der Baum voller Äpfel, im nächsten dagegen bringt er wenig bis gar keinen Ertrag. Das letzte Jahr war ein sehr gutes für den Dornumer Betrieb. „Einige Sorten sind aber auch jedes Jahr Massenträger, andere sind etwas zickiger“, erklärt Dekena.
Und auch das Wetter habe es dem Baumobst in diesem Jahr nicht ganz leicht gemacht. „Wir haben im Frühjahr oft maximal zwölf Grad gehabt“, sagt Dekena. „Zur Befruchtung der Apfelblüte braucht die Biene allerdings minimum 13 Grad.“ Trotzdem ist die Qualität in diesem Jahr zufriedenstellend. „Wir haben eine etwas unterdurchschnittliche Größe, dadurch, dass wir teilweise wenig Wasser hatten“, erklärt der Obstbaumeister. „Es kam aber doch noch eine Nässephase und die Äpfel haben ihre Soll-Größe erreicht.“

So auch der Elstar – der in diesem Jahr etwas weniger gut wachsen wollte, aber trotzdem der Pionier an der Ladentheke bleibt. „Der Elstar ist eine Standardsorte, aber geht einfach immer noch sehr gut“, erklärt der 31-Jährige. Darüber hinaus ist auch der „fleißig neu aufgepflanzte“ „Wellant“-Apfel und der „Gala“ besonders beliebt bei den Ostfriesen.
„Der Trend geht wieder zu roten Äpfeln“, sagt Dekena. „Es ist immer im Wandel. Wir müssen dementsprechend schauen: Was ist gefragt? Was pflanzen wir?“ Um die Entwicklungen im Auge zu behalten, sind Experten weltweit unterwegs. „Jeder versucht sich da auch, ein Alleinstellungsmerkmal zu schaffen“, sagt der Obstbaumeister.
Insgesamt erntet der Obsthof Poppinga etwa 300 bis 350 Tonnen Äpfel im Jahr. Neben dem Verkauf der reinen Äpfel werden diese zudem zu unter anderem Saft und Kuchen verarbeitet. Verkauft wird dabei nur im eigenen Hofladen sowie an regionale Kunden. Darunter Hof- und Milchläden sowie Wochenmärkte. Aber auch die Supermärkte Famila und Combi beliefert der ostfriesische Betrieb. „Wir haben auch nicht vor großartig zu wachsen. Wir möchten lieber an der Qualität unserer Produkte arbeiten“, so Dekena. „Wer seinen Apfel hier kauft, weiß wo er herkommt, er ist nachhaltig und man unterstützt Arbeitsplätze. Und das Beste ist: Man kann beim Kauf auch mal durchprobieren.“