Großheide Das neue Jahr hat begonnen, und für die Gemeinde Großheide ist es an der Zeit, Bilanz zu ziehen: 2024 war ein Jahr voller Bauprojekte und Veränderungen. Mit großem Engagement wurden wichtige Infrastrukturmaßnahmen umgesetzt und in die Wege geleitet, neue Einrichtungen geschaffen und bestehende Bereiche modernisiert.

Modernisierung des alten Kindergartens

Mit einem Budget von 1,4 Millionen Euro wurde im Sommer des vergangenen Jahres die umfassende Sanierung des Alten Kindergartens gestartet. Ziel ist es, den Kindern und dem Personal zeitgemäße Räumlichkeiten zu bieten. Neben der Erneuerung der Gruppenräume wurde das Dachgeschoss ausgebaut, um Personal- und Besprechungsräume zu schaffen. „Die Räumlichkeiten waren nicht mehr zeitgemäß“, so der Bürgermeister der Gemeinde Großheide, Fredy Fischer. Denn vieles sei noch auf einem Stand gewesen wie vor 20 Jahren.

Viele Arbeiten wurden auch vom Bauhof übernommen, welcher den Fortschritt mit zwei Mitarbeitern begleitet hat. Fischer rechnet damit, dass die neuen Räume im Herbst dieses Jahres genutzt werden können.

Ein weiteres Großprojekt ist die Sanierung der Waldschule. Nach langwierigen Planungs- und Genehmigungsverfahren wird das Dach der Schule voraussichtlich bis Ende Januar fertiggestellt. Im ersten Quartal 2025 sollen die Innenarbeiten, darunter Trockenbauarbeiten in den Klassenräumen, abgeschlossen sein. Die Gemeinde bereitet sich zudem darauf vor, die Schule ganztagsfähig zu machen, um den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden. Die Umsetzung der Maßnahmen werden jedoch den Haushalt strapazieren, sodass Fischer mit einem großen Defizit rechnet. Denn mit den Baumaßnahmen am Bildungscampus Berumerfehn und dem geplanten Feuerwehrhaus Berumerfehn stehen mehrere Millionenprojekte vor der Tür.

Großheide will in Windkraft investieren

Die Gemeinde hat auch die Entwicklung nachhaltiger Energieprojekte im Blick. Der Ausbau von Windkraft- und Fotovoltaikanlagen steht auf der Agenda. „Wir prüfen aktuell, wie wir uns finanziell an Windenergieanlagen beteiligen können“, so Fischer. Die Gesetzeslage in Niedersachsen bietet hier neue Möglichkeiten für kommunale Beteiligungen. Dasselbe gilt für Fotovoltaikanlagen auf freien Geländen.

Denn damit würde sich für die Gemeinde eine Einnahmequelle eröffnen, was wiederum für Entlastung bei den Bürgern sorgen könne. Denn auch wenn der Grundsteuerhebesatz neutral angesetzt werden soll, sei das beim aktuellen Haushaltsdefizit nur schwer umzusetzen. Neutral seien 260 – Fischer erwartet, dass der Satz bei bis zu 300 Punkten liegen werde. Immer noch eine deutliche Senkung von den bisherigen 460 Punkten.

Ein weiterer wichtiger Punkt für die Zukunft der Gemeinde sind die Verhandlungen zum Thema Abwasser. Hier versucht die Gemeinde, eine Neuberechnung der Kosten zu erwirken. Denn aktuell müsse Großheide, am meisten für das Abwasser zahlen.

Arztpraxis und neue Bau- und Gewerbeflächen

Die Gemeinde arbeitet ebenfalls daran, eine neue Arztpraxis im Ortskern einzurichten. Diese soll in das ehemalige Gebäude der EWE ziehen. Dies sei durch die Unterstützung eines privaten Investors ermöglicht worden.

Genaueres könne jedoch noch nicht gesagt werden, da noch keine Bewerbungen für den Standort vorliegen. „Wir warten mit den abschließenden Umbauten ab, bis sich ein Arzt für die Praxis gefunden hat, sodass Wünsche berücksichtigt und gemeinsam mit diesem geplant werden kann“. Denn je nach Fachrichtung werden andere Zimmeraufteilungen benötigt. Auch eine Gemeinschaftspraxis könne sich Fischer an dem Standort vorstellen.

Zudem sind neue Bau- und Gewerbegebiete in der Planung, die zum Teil 2025 freigegeben werden sollen: Dazu gehören das Baugebiet am Thünerweg, Alten Gang und auch das Gewerbegebiet in Westermoordorf.

Besonders freut sich Fischer über den neuen Kunstrasenplatz, welcher als Gemeinschaftsprojekt der Großheider Sportvereine 2025 umgesetzt werden soll.

Tag der Begegnung im Bürgerhaus

Wer mehr zu den aktuellen Themen in Großheide wissen möchte, kann am 24. Januar um 18 Uhr zum Tag der Begegnung in das Bürgerhaus kommen. Hier werden Bürgermeister Fredy Fischer und weitere Mitglieder der Politik für Fragen und Antworten zur Verfügung stehen. Unter anderem sollen auch die Ergebnisse der Europawahl thematisiert werden, bei der viele Großheider der AfD ihre Stimme gegeben haben.

Ein Ausblick auf das kommende Jahr ist geplant und Bürger werden geehrt, die sich ehrenamtlich engagieren.