Hager Bürger kritisieren die Schließung des Helenenstiftes scharf
Erst schließen, dann informieren: Diese eigenartige Reihenfolge kritisierten am Montagabend viele Bürger beim Info-Abend des Landkreises Aurich über das Helenenstift.
Lesedauer: ca. 1min 54secHage Der Raum war rappelvoll am Montagabend. Viele Hager Bürger wollten wissen, wie es so weit hat kommen können - und was jetzt folgt. Der Landkreis Aurich hatte in zwei Hauruck-Aktionen zunächst das Café Heimathafen, und dann auch das Helenenstift geschlossen. Die Bewohner mussten ins ehemalige Norder Klinikum umziehen. Nur vorübergehend und wegen Brandschutzmaßnahmen hieß es am Anfang. Die Öffentlichkeit erfuhr jeweils erst später von den Aktionen.
Puchert verteidigte sich - und legt nach
Diese Vorgehensweise fiel dem Ersten Kreisrat Dr. Frank Puchert in der Veranstaltung auf die Füße. Auch wenn direkt am Anfang der Veranstaltung betont wurde, dass es um die Zukunft gehen soll blieb die Kritik nicht aus. Die Bürgerinnen und Bürger forderten mehr Transparenz und Informationsfluss ein, auch schon im Vorhinein. Im vollbesetzten Saal diskutierten sie dann über die Vorgehensweise - dabei sollte es an diesem Abend in erster Linie darum gehen, was mit dem Grundstück und Gebäude passiert. Da kam es gar nicht gut an, dass Puchert die Meinung vertrat, dass auch das Gebäude nicht mehr zu retten ist und abgerissen werden sollte. Nicht nur, dass das liebgewordene Stift verschwunden ist; jetzt soll es gleichsam dem Erdboden gleichgemacht werden. Die letzte Entscheidung darüber wird aber der Kreistag treffen.
Ideen, kommen trotz der Kritik: Man könne eine Jugendherberge aus dem Gebäude machen oder ein Mehrgenerationenhaus, beispielsweise. Das Gebäude soll dabei erhalten bleiben, fordern viele Bürger. Denn ganz nachvollziehen, dass es plötzlich überhaupt nicht mehr verwendet werden könne, fällt den Anwesenden schwer. Über eine E-Mail-Adresse können die Bürger jetzt Vorschläge einreichen.
Jedoch: Die bisherige Vorgehensweise empfanden alle nicht als vertrauenserweckend. Sie fordern nun Einsicht in die Stiftungsurkunde. Am Ende wurden mehr Fragen aufgeworfen, als beantwortet.